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Dumping-Ermittlungen Chinas Solarbranche im Visier der EU-Kommission

Im harten Preiskampf mit den Billig-Anbietern aus China kann sich die europäische Solarbranche neue Hoffnungen machen: Die EU-Kommission hat ein Verfahren zur Überprüfung der Dumping-Vorwürfe eingeleitet. Ausgelöst wurden die Ermittlungen der Kartell-Behörde unter anderem durch eine Klage des angeschlagenen Bonner Unternehmens Solarworld. China droht im Gegenzug mit einem Handelskrieg.

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Die Sonnenkönige der Solarbranche
Wer hat auf dem schrumpfenden Solarmarkt noch eine Chance? Das Zentrum für Solarmarktforschung (ZFS) hat exklusiv für die WirtschaftsWoche die Zukunftssaussichten der deutschen Solarindustrie unter die Lupe genommen. Und das ist das Ergebnis.... Quelle: dpa
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Die EU-Kommission will ihre Dumping-Vorwürfe prüfen und leitet dazu ein Verfahren ein, wie die Kartellbehörde am Mittwochabend mitteilte. EU-Handelskommissar Karel de Gucht hat nun 15 Monate Zeit, den Markt unter die Lupe zu nehmen und über Strafzölle zu entscheiden.

25 europäische Solarfirmen - darunter die Bonner Solarworld - hatten im Juli bei der EU-Kommission eine Anti-Dumping-Klage gegen die Konkurrenz aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt eingereicht.

Die neue Initiative EU ProSun und ihr Wortführer, Solarworld-Chef Frank Asbeck, werfen den Chinesen vor, Solarpanelen und Solarzellen unter Marktpreis in europäische Länder einzuführen und damit den heimischen Markt kaputt zu machen. Zudem stütze die Regierung in Peking ihre Firmen mit milliardenschweren Krediten. Mehrere deutsche Unternehmen mussten deswegen schon Konkurs anmelden.

„Die heutige Entscheidung der Europäischen Kommission ist ein wichtiger Schritt für fairen Wettbewerb und den Erhalt der Zukunftstechnologie Photovoltaik in Europa. Zudem werten wir das Antidumpingverfahren als starkes Signal, dass die EU China die kontinuierliche Verletzung des Handelsrechtes durch Dumping nicht durchgehen lässt. Dies wird über den Solarsektor hinaus positive Auswirkungen auf den gesamten Bereich der Erneuerbaren Energien und die damit verbundenen Produktionsstätten und Arbeitsplätze in Europa haben“, sagt Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun.

Es geht um ein gewaltiges Volumen: Laut der Beschwerde exportierte China 2011 Solartechnik im Wert von 21 Milliarden Euro in die EU. Das sei „die bedeutendste Anti-Dumping-Beschwerde die jemals eingegangen sei, teilte die Kommission am Donnerstag mit.

Die Top-Ten-Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen

Im Gegenzug haben chinesische Branchengrößen wie Yingli, Suntech, Trina und Canadian Solar mit einem Handelskrieg gedroht. Yingli-Chef Wang Yiyu warnte zuletzt, Strafzölle auf Solarimporte aus der Volksrepublik würden „einen umfassenden Handelskrieg zwischen der EU und China auslösen, der auf beiden Seiten nur zu enormen Verluste führen wird“.

China hat das Anti-Dumping-Verfahren „tief bedauert“. Ein Sprecher des Handelsministeriums sagte am Donnerstag in Peking, eine Beschränkung der chinesischen Solarprodukte werde nicht nur die Interessen der europäischen und chinesischen Industrie schädigen, sondern auch die weltweite Entwicklung der Sonnenenergie. Die Europäische Union solle ernsthaft die chinesischen Positionen und Vorschläge in Erwägung ziehen und die Spannungen in der Solarbranche durch Gespräche und Kooperation beseitigen.

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