E-Autobauer Tesla steht wegen Autohaus in chinesischer Provinz Xinjiang in der Kritik

US-Organisationen und -Politiker kritisieren die Eröffnung einer Tesla-Dependance in der uigurischen Provinz Xinjiang. Quelle: Reuters

Die USA werfen China Menschenrechtsverletzungen in der uigurischen Region vor. Tesla wird deshalb für die Eröffnung eines neuen Geschäfts von Politik und Verbänden scharf kritisiert.

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Der US-Elektroauto-Hersteller Tesla ist wegen der Eröffnung eines neuen Geschäfts in der chinesischen Region Xinjiang in die Kritik geraten. Menschenrechtlern und westlichen Regierungen zufolge unterdrückt Peking dort mit Hilfe von sogenannten Umerziehungslagern und Zwangsarbeit die muslimische Minderheit der Uiguren. China bestreitet dies.

Der republikanische US-Senator Marco Rubio kritisierte die Eröffnung von Teslas neuem Laden in Xinjiangs Hauptstadt Urumqi. „Staatenlose Firmen helfen der kommunistischen Partei Chinas, Völkermord und Versklavung in der Region zu vertuschen“, schrieb er auf Twitter.

Die größte muslimische Organisation in den USA warf dem Unternehmen am Dienstag vor, „Völkermord zu unterstützen“. „Elon Musk muss das Tesla-Autohaus in Xinjiang schließen“, schrieb der Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen im Kurznachrichtendienst Twitter. Tesla antwortete zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme.



Eine Sprecherin von US-Präsident Joe Biden erklärte am Dienstag auf Nachfrage, sie wolle sich nicht zu einzelnen Firmen äußern. Die Regierung sei aber klar der Meinung, dass die Privatwirtschaft die „Menschenrechtsverletzungen und den Völkermord in Xinjiang“ ablehnen sollte. Firmen, die über Geschäfte in China zur Zwangsarbeit oder Menschenrechtsverletzungen beitrügen, würden zur Rechenschaft gezogen, warnte sie. Die USA haben wegen der Situation in Xinjiang bereits Sanktionen verhängt und können auf Basis eines jüngst beschlossenen Gesetzes auch Importe von dort untersagen.

Tesla hatte die Eröffnung des Ladens am 31. Dezember über die chinesische Social-Media-Plattform Weibo verkündet. Vor dem neuen Showroom in Urumqi hatte Tesla bereits Ladestationen in der Region installiert.

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Viele internationale Autohersteller sind seit langem in Xinjiang aktiv. Volkswagen betreibt dort sogar ein Werk, wofür der Autobauer in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten ist. China ist für die Hersteller ein wichtiger Markt. Westliche Firmen stecken wegen des Konflikts in einem Zwiespalt: Viele versuchen, auf Zulieferer aus der Provinz im Westen Chinas zu verzichten, um US-Sanktionen zu entgehen. Doch dafür geraten sie in China in Schwierigkeiten. So wurde der schwedische Bekleidungshersteller H&M im Juli Ziel eines Boykotts, der den Umsatz in der Volksrepublik einbrechen ließ, ähnliches geschah dem US-Chiphersteller Intel. Auf starke Kritik und Boykottaufrufe aus China folgte jedoch umgehend eine Entschuldigung des Intel-Konzerns auf Weibo.

Mehr zum Thema: USA verhängen Sanktionen gegen Biotechnologie-Einrichtung in China.

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