Elektromobilität Aufgestockte Förderprämie führt zu Rekordzahlen bei E-Autos

Die Zahl der Autos mit Stecker ist deutlich gewachsen. Quelle: dpa

Mit mehr als 650 Millionen Euro hat der Staat im Jahr 2020 den Kauf von Elektroautos gefördert. Doch nicht alle Käufer kommen in den Genuss einer Prämie.

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Die zur Jahresmitte aufgestockte staatliche Förderung hat den Verkauf von Elektroautos in Deutschland stark angetrieben. Beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gingen im abgelaufenen Jahr Anträge für 255.039 Fahrzeuge ein, wie die Behörde am Freitag in Eschborn bei Frankfurt berichtete.

Davon entfielen gut 140.000 auf Batterie-Fahrzeuge und knapp 115.000 auf die umstrittenen Plug-In-Hybride mit kombiniertem Elektro/Verbrenner-Antrieb. Die ebenfalls geförderten Autos mit Wasserstoff-Brennstoffzelle spielten mit 74 Exemplaren so gut wie keine Rolle.

Das waren in Summe für 2020 mehr als drei Mal so viele Elektro-Fahrzeuge wie im Jahr zuvor mit gut 73.000 Stück. Die im vergangenen Jahr ausgezahlte Fördersumme stieg auf mehr als 652 Millionen Euro, fast das Siebenfache der Summe aus 2019.

Diese E-Auto-Schnäppchen bringt 2021
Trotz Corona war 2020 ein Boomjahr für Elektroautos in Deutschland. Zusammen mit den Plug-in-Hybriden kletterte ihr Marktanteil auf deutlich über zehn Prozent. Neben einer wachsenden Auswahl an Modellen haben finanzielle Anreize, vor allem der großzügige Umweltbonus, den Boom befeuert. Er dürfte dieses Jahr noch an Fahrt aufnehmen, denn gleich mehrere batterieelektrische Modelle kommen zu kleinen Preisen auf den Markt. Zusammen mit der weiterhin abrufbaren Umweltprämie ist ein Einstieg in die E-Mobilität auf sogar vierstelligem Preisniveau möglich. Quelle: dpa
Der neue Fiat 500 erlaubt einen charmanten wie auch günstigen Einstieg in die E-Mobilität Quelle: Fiat
Den neuen Renault Twingo Electric wird es in einer Basisversion geben, die abzüglich Umweltbonus rund 11.000 Euro kosten dürfte Quelle: Renault
Mit dem Dacia Spring wird der Einstiegspreis in die E-Mobilität auf vierstelliges Niveau sinken Quelle: Dacia
In welcher Ausstattung und zu welchem Preis der Spring in Deutschland vertrieben wird, ist noch ungewiss. Quelle: Dacia
 Preise zum Neustart des E.Go Life gibt es noch nicht Quelle: Spotpress
Maserati MC20 Quelle: Maserati

Der Bund hatte zum Juli 2020 mit der sogenannten Innovationsprämie seinen Förderanteil verdoppelt. Im zweiten Halbjahr wurden daraufhin 205.000 Anträge gestellt und damit mehr als in den Jahren 2016 bis 2019 zusammen. Die Gesamtzahl seit Förderbeginn ist zum Jahreswechsel auf knapp betroffene 420.000 Fahrzeuge gestiegen. Die Subvention soll bis 2025 aufrechterhalten bleiben.

Grundsätzlich sind einschließlich des Förderanteils der Hersteller bis zu 9000 Euro bei Batteriefahrzeugen und bis zu 6750 Euro bei Hybriden möglich.

Teure Elektroautos sind nicht förderfähig

Bafa-Präsident Torsten Safarik nannte den Erfolg der Elektromobilität entscheidend für den Klimaschutz den kommenden Jahren. Er erwarte weiteren Schwung für die positive Entwicklung, da die Förderung langfristig verankert sei und „Licht am Ende des Corona-Tunnels“ erkennbar sei. Sein Amt habe das Personal aufgestockt und das Verfahren verbessert.

Der aktuelle Gesamtbestand von Elektro-Autos in Deutschland wird vom Kraftfahrtbundesamt auf rund 608.000 Wagen geschätzt. Endgültige Ergebnisse zum Bestand an der Jahreswende sollen nach Auswertung der An- und Abmeldungen erst in einigen Wochen vorliegen.

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Laut KBA wurden im vergangenen Jahr knapp 395.000 Neuwagen mit elektrischem Antrieb zugelassen – rund 140.000 mehr, als zur Förderung angemeldet wurden. Nach dem Kauf haben die Besitzer aber ein Jahr Zeit für den Antrag, erläuterte ein Bafa-Sprecher. Zudem sind sehr teure Elektro-Autos und Plug-In-Hybride mit zu geringer elektrischer Reichweite nicht förderfähig.

Mehr zum Thema: Wie winterfest sind Elektroautos wirklich? Der Praxistest mit zwei beliebten E-Autos.

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