Der Autozulieferer Schaeffler bezieht Seltene Erden für Elektromotoren künftig auch aus Europa. Das Unternehmen habe dazu eine Vereinbarung mit der norwegischen Firma REEtec unterzeichnet, die Lieferungen ab 2024 vorsehe, sagte der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Andreas Schick der Nachrichtenagentur Reuters.
Schaeffler dürfte damit das erste europäische Unternehmen sein, das auf heimische Seltene Erden setzt; im Dezember hatte der US-Autobauer General Motors sich Seltene Erden aus US-Produktion gesichert. Bislang stammen etwa 98 Prozent der für die Elektromobilität nötigen Mineralien aus China.
Seltene Erden werden für Permanentmagnete in den Elektromotoren verwendet. „Wir wandeln uns zu einem Hersteller für Elektromotoren und fahren die Produktion hoch“, sagte Schick. „Deswegen brauchen wir bei Seltenen Erden kompetente Partner und können nicht nur über die traditionelle Lieferkette nach China gehen, wir brauchen eine lokale Lieferkette in Europa.“
Seltene Erden sind dabei nicht im engeren Sinne selten, die Mineralien kommen weltweit vor und insgesamt in großer Menge vor. Gibt es kaum größere Vorkommen am selben Ort, zudem treten die Seltenen Erden meist nur als geringe Beimischungen anderer Mineralien auf. Ihre Förderung und Verarbeitung ist mit aufwändigen Prozessen verbunden, bei denen Gifte freigesetzt werden.
Laut REEtec-Chef Sigve Sporstol kommt die neue Technologie des Unternehmens mit weniger Energie aus. Er ließ jedoch offen, welche Mengen seltener Erden REEtec im Jahr wird liefern können.
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