Elon Musk „2018 wird eine gewaltige Veränderung für Tesla bringen“

Der Elektroautobauer macht deutlich mehr Umsatz aber hohe Verluste. Die Anleger interessiert das kaum. Sie konzentrieren sich auf ein Versprechen.

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Nur 2400 Model 3 stellte Tesla im vierten Quartal her. Dabei soll die Limousine dem Unternehmen helfen, sich von einem Nischenanbieter zu einem Massenproduzenten zu entwickeln. Bislang bietet Tesla nur Luxuswagen wie Model S oder Model X an, deren Preise sich um die 100.000 Dollar bewegen. Das Model 3 kostet nur rund ein Drittel, bis zu eine halbe Million Vorbestellungen liegen vor.

Doch Tesla hadert seit Monaten mit dem Hochfahren der Herstellung. Seit Juli 2017 produziert das kalifornische Unternehmen das Model 3, enttäuschte die Anleger allerdings mehrfach mit Problemen in seiner Batteriefabrik in Reno und der Fabrik in Fremont. Die sollen jetzt aber überwunden sein, verkündete Tesla-Chef Elon Musk. Das Jahr „wird für Tesla eine gewaltige Veränderung mit sich bringen, mit einem außerordentlichen Hochfahren der Geschäfte“, sagte Musk.

Laut Tesla sollen bis Ende März 2018 ganze 2500 Model 3 pro Woche vom Band laufen, bis Ende Juni 2018 doppelt so viele. Eine gewaltige Steigerung, die Investoren genau überprüfen werden und die Musk seinem Ziel näher bringt, jährlich eine halbe Million Fahrzeuge zu produzieren. Dieses langjährige Versprechen wird Tesla in diesem Jahr allerdings auf keinen Fall einlösen können.

Die Aktie reagierte auf die Quartalszahlen zunächst mit einem kleinen Kurssprung, der sich aber im Laufe des nachbörslichen Handels in ein leichtes Minus verwandelte. Die Stimmung ist leicht zusammenzufassen: abwarten, was passiert. Die Frage die viele umtreibt ist: Kann Musk sein Versprechen halten?

Ansonsten verkündete Tesla ordentliche Zahlen. Der Gesamtumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 43 Prozent auf 3,28 Milliarden Dollar. Der Verlust schnellte von 121 auf 675 Millionen Dollar hoch, was aber von Analysten aufgrund der Produktionssteigerung erwartet wurde. Das Minus fiel leicht besser aus, als sie prognostiziert hatten.

Die Firma verbrannte mit 277 Millionen Dollar relativ wenig Cash, was Tesla auf verschiedene Faktoren zurückführte: verbesserter Lagerbestand für das Model S und Model X, geringere Investitionen in das Model 3 als erwartet und um 24 Prozent höhere Vorbestellungsbeträge.

Die dürften größtenteils auf das Model 3 entfallen. Allerdings bietet Tesla jetzt auch einen E-Lastwagen und einen neuen Roadster an, die jeweils bis zu einer Viertelmillion Dollar kosten. Die können Kunden ebenfalls vorbestellen. Für das Model 3 muss man 1000 Dollar auf den Tisch legen, für den Lkw 20.000 Dollar.

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