Energoatom und Westinghouse Ukraine bestellt Atombrennstoff in den USA

Nicht nur Gas, sondern auch Brennstoff für Atomkraftwerke hat die Ukraine bisher aus Russland bezogen. Nun soll ein Liefervertrag mit dem US-Konzern Westinghouse Unabhängigkeit bringen. Prompt warnt Russland vor Risiken.

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Das ukrainische Atomkraftwerk Saporoschje (Aufnahme vom 09.03.1994) musste kürzlich aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden. Seit Montag läuft es wieder. Quelle: dpa

Kiew Trotz Warnungen aus Russland hat der ukrainische Atomkraftwerksbetreiber Energoatom einen Liefervertrag über Brennstoff mit dem US-Konzern Westinghouse abgeschlossen. Das teilte Westinghouse am Dienstag mit, nachdem der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk diesen Schritt in Kiew angekündigt hatte. Mit dem Material der US-Firma will die prowestliche Führung der Ex-Sowjetrepublik künftig ihre Atomkraftwerke bestücken.

Das russische Außenministerium warnte vor einem „gefährlichen Experiment“. Bislang beliefert Russland ukrainische Kraftwerke mit Brennstoff. Speziell die Produkte von Westinghouse würden Risiken bei der Verwendung in sowjetischen Reaktoren vom Typ WWER-1000 bergen.

„Die Folgen möglicher Unfälle und Zwischenfälle und die Verantwortung dafür tragen die ukrainische Führung und der amerikanische Brennstofflieferant“, kommentierte das Ministerium in Moskau. Russland hatte jüngst mehrfach ähnliche Warnungen ausgesprochen.

Ende November war es zu einer Panne im größten AKW der Ukraine in Saporoschje gekommen. Dies hatte im Westen Erinnerungen an die Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986 ausgelöst. Ein am Sonntag erneut abgeschalteter Reaktorblock wurde dort am Montag wieder hochgefahren.

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