Konkurrent Lego setzt zwar ebenfalls auf Themenwelten und schlichte Figuren, die die Fantasie anregen. Der Unterschied zwischen den Spielzeugplatzhirschen liegt jedoch darin, dass Lego außer auf sein Bauklötzchensystem auch auf Lizenzprodukte setzt – wie beispielsweise für "Star Wars" oder "Spongebob Schwammkopf". Auf solche Produkte verzichtet Horst Brandstätter und will dies auch in Zukunft tun. Sein Argument: Einerseits sind solche Lizenzen teuer, andererseits überlebe sich solches Spielzeug schnell.
Spielwarenexperte Axel Dammler ist da geteilter Ansicht: „Wenn Playmobil ein Raumschiff herausbringt, dann tut es sich schwer mit dem Star-Wars-Raumschiff von Lego zu konkurrieren.“ Außerdem sei es für Playmobil schwieriger einen Hype um seine Themenwelten zu inszenieren. Bei Lizenzprodukten sei dies kein Problem, da sie etwa von der Strahlkraft des jeweiligen Films zehren.
Dafür habe Playmobil den Vorteil, dass seine Spielwaren zeitloser seien und mehr die Fantasie der Kinder anregen. „Wenn ich eine Darth-Vader-Figur habe, kann ich Darth Vader sein. Wenn ich aber eine schlichte Playmobilfigur habe, kann ich alles sein“, sagt Dammler. Zudem würden viele Lizenzprodukte schnell verfliegen. So hat Lego vor einigen Jahren eine „Fluch der Karibik“-Spielwelt herausgebracht: „Ein Jack Sparrow von Lego ist vielleicht ein, zwei Jahre cool, aber der Playmobil-Pirat ist immer cool.“ Letztlich macht der Mix aus Kontinuität mit immer wieder auftretenden Neuheiten das Erfolgsrezept von Playmobil aus.
Trotz des Erfolges der Figuren: Sich davon abhängig machen, möchte Horst Brandstätter nicht. Im Jahr 2000 baute der damals 67-Jährige ein zweites Standbein, das mit dem bisherigen Spielzeug-Geschäft nichts zu tun hatte: Er setzte auf Blumentöpfe und Pflanzenkübel als neuem Geschäftszweig. Damit widersetzte er sich allen Kritikern, die warnten, dass er sich in dieser Branche nicht auskenne und keine Kontakte zum Blumenhandel hätte.