Europäische Arzneimittelagentur EU-Behörde empfiehlt Rückruf von Medikament gegen MS

Die Europäische Arzneimittelagentur rät zum Rückruf des MS-Medikaments Zinbryta. Das Mittel könne fatale Nebenwirkungen haben.

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Der Hauptsitz der Europäischen Arzneimittelagentur in London. Quelle: AP

London Die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema hat den sofortigen Rückruf eines Medikaments gegen Multiple Sklerose empfohlen. Das Mittel Zinbryta stehe im Verdacht, bei 12 Patienten schwere und teils tödliche Hirnentzündungen ausgelöst zu haben. Auch starke Immunreaktionen in anderen Organen könnten mit dem Medikament in Verbindung stehen, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Patienten sollten das Mittel demnach sofort absetzen und ihren Arzt kontaktieren.

Der Hersteller Biogen hatte bereits vergangene Woche angekündigt, das Medikament weltweit vom Markt zu nehmen und laufende Studien abzubrechen. Ob der Ema-Empfehlung ein rechtlich verbindlicher Rückruf folgt, entscheidet nun die EU-Kommission.

Seit der Zulassung 2016 wurden weltweit rund 8000 Patienten mit Zinbryta behandelt. In Deutschland wurde das Medikament EU-weit am häufigsten eingesetzt. Das Mittel wurde schon seit 2017 wegen möglicher Leberschäden nur noch als letztmögliche Alternative für Patienten mit Multipler Sklerose genutzt.

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