Evonik Preisdruck lässt den Gewinn sinken

Der Chemiekonzern Evonik wird durch niedrigere Preise bei wichtigen Produkten belastet. Das lässt Umsatz und Gewinn im abgelaufenen Jahr sinken. 2017 soll es aber wieder besser laufen – auch dank der jüngsten Zukäufe.

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Bei dem Spezialchemiekonzern schrumpften 2016 Umsatz und Gewinn. Quelle: dpa

Essen Der Chemieriese Evonik will nach deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgängen im vergangenen Jahr wieder auf Wachstum schalten. 2017 erwartet der Konzern eine Steigerung des Umsatzes und des operativen Ergebnisses. Der operative Gewinn – das bereinigte Ebitda – werde voraussichtlich zwischen 2,2 und 2,4 Milliarden Euro liegen, teilte Evonik am Donnerstag in Essen mit. Im vergangenen Jahr erzielte Evonik noch einen operativen Gewinn von 2,165 (Vorjahr 2,465) Milliarden Euro. Der Konzern will eine stabile Dividende von 1,15 Euro ausschütten.

Im vierten Quartal stagnierten die Erlöse bei 3,2 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebitda sank auf 437 (501) Millionen Euro. Evonik lag damit leicht über den Erwartungen: Analysten hatten einen Umsatz von 3,093 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ebitda von 432 Millionen Euro erwartet.

Evonik litt im vergangenen Jahr vor allem unter dem Preisverfall von Zusatzstoffen für Tiernahrung, die etwa in der Hühnermast zum Einsatz kommen. Umsatz und Ergebnis der Sparte brachen ein, das bereinigte Ebitda sank dort 2016 etwa um 30 Prozent auf eine Milliarde Euro. Auch 2017 erwartet der Konzern „bei den Verkaufspreisen im Durchschnitt über das gesamte Produktportfolio einen leichten Rückgang“.

Milliardenschwere Zukäufe sollen den Konzern nun auf eine breitere Basis stellen. Evonik hatte im Dezember für 630 Millionen Dollar das Silica-Geschäft des US-Konzerns JM Huber übernommen. Mit dem Zukauf soll auch das Geschäft in Asien und Nordamerika ausgebaut werden. Zudem erhält Evonik Zugriff auf das Geschäft mit Stoffen für Zahnpasta, hier hat Huber eine führende Marktposition.

Evonik hatte zudem eine Sparte des US-Konzerns Air Products für rund 3,8 Milliarden Dollar gekauft. Damit erhält Evonik einen stärkeren Zugriff auf den US-Markt. Im laufenden Jahr soll das von Air Products übernommene Geschäft einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro beisteuern und zum bereinigten Ebitda rund 250 Millionen Euro beitragen, hieß es im Geschäftsbericht.

Evonik steht zudem vor einem Führungswechsel. Strategievorstand Christian Kullmann übernimmt im Mai das Ruder, der bisherige Konzernchef Klaus Engel wird dann das Unternehmen verlassen.

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