Evonik Schlechte Zeiten für die Chemie

Evonik kann sich dem negativen Branchentrend nicht widersetzen. Zwar fielen die Zahlen für 2015 noch gut aus, doch im laufenden Geschäftsjahr soll es bei Umsatz und Gewinn abwärts gehen.

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Die 10 umsatzstärksten deutschen Chemiekonzerne 2013
Platz 10Beiersdorf AGUmsatz: 6.141 Mio. EuroBeschäftigte: k.A.Quelle: Verband der Chemischen Industrie e.V. Quelle: dpa
Platz 9Lanxess AGUmsatz: 8.300 Mio. EuroBeschäftigte: 17.000 Quelle: dpa
Platz 8Merck KGaAUmsatz: 11.095 Mio. EuroBeschäftigte: 38.154 Quelle: dpa
Platz 7Evonik Industries AGUmsatz: 12.874 Mio. EuroBeschäftigte: 32.995 Quelle: dpa
Platz 6Boehringer Ingelheim GmbHUmsatz: 14.065 Mio. EuroBeschäftigte: 47.492 Quelle: dpa
Platz 5Henkel AGAktiengesellschaft & Co. KGaAUmsatz: 16.355 Mio. EuroBeschäftigte: 46.850 Quelle: dpa
Platz 4Linde AGUmsatz: 16.655 Mio. EuroBeschäftigte: 63.487 Quelle: dpa

Es sind keine guten Zeiten für Deutschlands Chemieunternehmen. 2016 werden die Preise fallen, der Umsatz nur noch minimal steigen, prognostiziert der Branchenverband VCI.  Weltweit steigt die Nachfrage nach Chemikalien nur noch verhalten, die Kunden wollen weniger zahlen. Vor allem in China, jahrelang das gelobte Land der Branche, bekommen die Hersteller den Rückgang zu spüren.

Beim Branchenprimus BASF sank bereits 2015 der Umsatz um fünf, der operative Gewinn um 18 Prozent, der Ausblick geht von weiteren Rückgängen aus. Die Ludwigshafener haben freilich noch ein besonderes Problem: Da sie selbst fördern, sind sie im hohem Maß vom Ölpreis abhängig – und der ist in den vergangenen Monaten heftig gefallen.

Aktuell hat nun auch Evonik seine Zahlen vorgelegt – und die fallen für 2015 immerhin noch gut aus. Der Umsatz erhöhte sich um fünf Prozent auf 13,5 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen um mehr als 30 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Besonders gute Geschäfte machten die Essener etwa mit dem Tierfuttereiweiß Methionin, das in der Mast eingesetzt wird. Evonik ist einer der Profiteure des weltweit steigenden Fleischverbrauchs. Gerade plant das Unternehmen dazu eine neue Anlage in Singapur.

Doch 2016 wird es für Evonik wieder abwärts gehen. Die Preise für Methionin fallen wieder - aufgrund von Einkommensverlusten zahlen viele Landwirte weniger. Auch bei anderen wichtigen Produkten erwartet Evonik Preisrückgänge. Hinzu kommt das sich weiter abschwächende Wachstum in China. Für 2016 erwartet Evonik-Chef Klaus Engel daher Rückgänge bei Umsatz und Gewinn. Die Börse reagierte schwer enttäuscht: Die Aktie fiel um mehr als zehn Prozent     

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