
Paris Die Autobauer Renault und Nissan haben Ex-Konzernchef Carlos Ghosn mit fragwürdigen Ausgaben in ihrem in den Niederlanden ansässigen Gemeinschaftsunternehmen in Verbindung gebracht. Daher sollten rechtliche Schritte in dem Land eingeleitet werden, empfahl Renault am Dienstagabend.
Eine gemeinsame interne Untersuchung mit dem japanischen Allianzpartner Nissan habe ergeben, dass es in ihrer Amsterdamer Holdinggesellschaft RNBV Defizite bei „finanzieller Transparenz und Abläufen für die Überwachung von Ausgaben“ gegeben habe.
Dazu verwies Renault auf dubiose Aufwendungen für Ghosns Flugreisen, persönliche Ausgaben und Spenden an gemeinnützige Einrichtungen. Neben einer Klage schlug Renault vor, den gefallenen Automanager zu verpflichten, dem Unternehmen einige der Ausgaben zu erstatten.
Ghosn werden bereits in Japan mehrere Finanzvergehen zur Last gelegt. Er hat die Vorwürfe zurückgewiesen und von einer konzernpolitisch motivierten Schmierkampagne von Feinden bei Nissan gesprochen. Dem Ex-Verwaltungsratschef wurde zugute gehalten, das kurz vor der Insolvenz stehende Unternehmen Nissan zu einem der größten Akteure der Branche geformt und in eine Allianz mit dem französischen Autobauer Renault und dem kleineren japanischen Partner Mitsubishi geführt zu haben.