Fälschungsskandal Kobe-Steel-Chef lehnt Rücktritt ab

Obwohl der japanische Stahlkonzern Kobe Steel jahrelang Produktdaten gefälscht hat, denkt Vorstandschef Kawasaki nicht an Rücktritt. Kawasaki will erst die Untersuchungen abwarten und dann über Konsequenzen nachdenken.

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Die bisher im Konzern aufgedeckten Verfehlungen gingen weit über das hinaus, was er sich zu Beginn der Untersuchungen habe vorstellen können, erklärte der Kobe-Steel-Chef. Quelle: AP

Tokio Der Chef des japanischen Stahlkonzerns Kobe Steel sieht nach dem Skandal um gefälschte Produktdaten derzeit keinen Grund für einen Rücktritt. Er werde erst nach Abschluss der Untersuchungen und der Gegenmaßnahmen über persönliche Konsequenzen nachdenken, sagte Vorstandschef Hiroya Kawasaki am Donnerstag.

Die bisher im Konzern aufgedeckten Verfehlungen gingen weit über das hinaus, was er sich zu Beginn der Untersuchungen habe vorstellen können. Über die finanziellen Auswirkungen des Skandals will sich das Management am Montag bei der Vorlage der Quartalszahlen äußern.

Japans drittgrößter Stahlproduzent hat zugegeben, dass er über Jahre falsche Angaben zu Festigkeit und Haltbarkeit von Aluminium-, Kupfer- und Stahlprodukten gemacht hat. Zu den Kunden gehören Autokonzerne, die Luft- und Raumfahrtindustrie, Rüstungsunternehmen oder der AKW-Betreiber Tepco, bei dem es 2011 in Fukushima zur Reaktorkatastrophe gekommen war. Vorstandschef Kawasaki bezifferte die Zahl der betroffenen Kunden am Donnerstag auf 525, darunter auch zahlreiche Firmen im Ausland.

Dem Unternehmen wurde für einige Kupferprodukte des Werks Hatano nahe Tokio das Zertifikat der Japanischen Industrienorm (JIS) entzogen. Auch der Aktienkurs sackte um weitere 1,5 Prozent ab. Seit Bekanntwerden des Skandals vor wenigen Wochen hat das Papier gut ein Drittel an Wert verloren.

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