Familienunternehmen Zwei Investoren bieten offenbar für Caravan-Hersteller Hymer

Hymer ist mittlerweile auch für einen Verkauf der Mehrheitsanteile offen. Jetzt interessieren sich offenbar zwei Investoren für den Caravan-Hersteller.

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Die Eigentümerfamilie will mit dem frischen Kapital vor allem die Expansion in Nordamerika und Asien finanzieren. Quelle: dpa

München Zwei US-Finanzinvestoren haben Insidern zufolge ein Auge auf den schwäbischen Wohnmobil-Hersteller Hymer geworfen. KPS Capital und Centerbridge wollten Anfang September verbindliche Gebote für eine Beteiligung an dem Familienunternehmen aus Bad Waldsee abgeben, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.

Parallel prüfe die Familie aber weiterhin eine Rückkehr an die Börse im kommenden Jahr. Dabei könnte Hymer mit 2,5 bis drei Milliarden Euro bewertet werden. Die Investoren böten bis zu 2,5 Milliarden Euro. Eigentlich wollte die Familie nur einen Minderheitsanteil abgeben, sie ist inzwischen laut den Insidern aber für den Verkauf der Mehrheit offen.

Ein Hymer-Sprecher sagte, ein Börsengang und eine externe Beteiligung würden „mit großer Sorgfalt und ergebnisoffen“ geprüft. „An oberster Stelle steht für die Familie Hymer, die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe im besten Interesse aller Beteiligten nachhaltig sicherzustellen.“ Die Eigentümerfamilie will mit dem frischen Kapital vor allem die Expansion in Nordamerika und Asien finanzieren. Unter anderem soll ein Werk in China gebaut werden.

Hymer erwartet für das laufende Geschäftsjahr (per Ende August) ein operatives Ergebnis (Ebitda) von über 250 Millionen Euro, 2018/19 sollen annähernd 300 Millionen daraus werden. Die börsennotierten Konkurrenten Winnebago aus den USA und Trigano aus Frankreich werden mit dem 8- bis 9,5-fachen des Ebitda bewertet.

Im Geschäftsjahr 2016/17 verkaufte Hymer 55.000 Caravans, Wohnmobile und Wohnwagen im Wert von rund 2,1 Milliarden Euro. Der kleinere Konkurrent Knaus-Tabbert hatte seine Börsenpläne im Frühjahr wieder aufgegeben. Der europäische Markt für Freizeitfahrzeuge wuchs nach Angaben des Branchenverbandes ECF im ersten Halbjahr um vier Prozent, 2017 waren es 8,4 Prozent.

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