FCA Fiat-Übernahme-Spekulationen durch Großaktionär eingedämmt

Fiat Chrysler gilt als Übernahmekandidat. Nun hat sich jedoch ein Großaktionär hinter das Unternehmen gestellt, um Spekulationen entgegenzuwirken.

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Mailand Fiat Chryslers Großaktionär Exor lässt keine Neigung zu einem Ausstieg bei dem italienisch-amerikanischen Autokonzern erkennen und tritt damit Übernahmephantasien entgegen. In einem am Montagabend veröffentlichten Brief an die Aktionäre hob Exor-Chef John Elkann das langfristige Engagement der von der Agnelli-Familie kontrollierten Holding hervor.

Die Beständigkeit des Großaktionärs habe dem Management Spielraum für langfristige Planung verschafft, statt auf täglichen Druck reagieren zu müssen. Diese Einstellung habe Exor nach wie vor, die Holding bekenne sich zu FCA und wolle an dessen glänzenden, profitablen Zukunft teilhaben. Exor ist mit 29 Prozent der größte FCA-Anteilseigner. In den vergangenen Jahren erweiterte die Holding ihre Beteiligungen außerhalb der Autoindustrie.

Fiat Chrysler gilt in der Branche schon länger als Übernahmekandidat. Der im vergangenen Jahr verstorbene langjährige Konzern-Chef Sergio Marchionne hatte für eine Fusion oder Partnerschaft mit anderen Automobilherstellern geworben, um hohe Investitionen in die Trends Elektrifizierung, digitale Dienste und autonomes Fahren gemeinsam stemmen zu können.

In den vergangenen Wochen hatte die „Financial Times“ berichtet, Renault fasse eine Übernahme von FCA womöglich in einem Jahr ins Auge, sobald die Franzosen mit ihrem japanischen Partner Nissan verschmolzen wären. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete zuletzt, FCA lote mit dem anderen französischen Autokonzern PSA, der Mutter von Opel, ein Zusammengehen aus. Diese Option brachte die Peugeot-Familienholding FFP ins Spiel.

In der Autoindustrie werden derzeit häufig neue Bündnisse geschmiedet, zum Beispiel eine Entwicklungskooperation von BMW und Daimler für autonomes Fahren. Volkswagen und Ford sind über eine Allianz zu Elektro- und Roboterautos im Gespräch. Elkann erklärte weiter, in den nächsten 20 Jahren werde sich in der Branche viel verändern. „Wir sind fest entschlossen, dass wir und Fiat Chrysler in dieser neuen und aufregenden Ära eine aktive und ehrgeizige Rolle spielen werden.“

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