
Die jahrelangen Verzögerungen des Airbus A380 bei seiner Auslieferung sorgten für Schlagzeilen. Nach den ersten Auslieferungen schreckte die Welt bei der Explosion eines Triebwerkes auf – Ende 2010 wäre dadurch fast eine A380-Maschine von Qantas abgestürzt. Dann tauchten bei dem Riesenflieger Haarrisse an den Tragflächen auf. Erst bei Singapore Airlines und bei Qantas. Worauf die australische Fluggesellschaft einen Riesenflieger aus dem Verkehr zog. Ein Mechaniker hatte 36 Haarrisse entdeckt.
Jetzt zieht auch die die europäische Luftfahrtsaufsicht EASA Konsequenzen. Sie ordnete an, alle A380-Maschinen auf den gleichen Schaden zu untersuchen. Damit müssen alle 68 Maschinen in die Werkshallen, die zurzeit im Luftverkehr sind. Die EADS-Tochter Airbus lehnte einen Kommentar dazu zunächst ab. Dann sagte ein Airbus-Sprecher, dass die EASA lediglich sicher stelle, dass „die Untersuchung, die von Airbus ohnehin empfohlen wird, auch durchgeführt wird“. Die Sicherheit der Fluggäste stehe nicht zur Debatte.
Nun gibt die EASA den Gesellschaften sechs Wochen Zeit, die Maschinen zu untersuchen, die etwas weniger als 1300 Flüge hinter sich haben. In Routineinspektionen müssen zudem auch alle übrigen A380-Flugzeuge überprüft werden.
Galerie: Wo Airbus im Vergleich mit Boeing schwächelt





Die Qantas-Maschine soll nach Reparaturen nächste Woche wieder zum Einsatz kommen. Die Risse hätten die Flugsicherheit nicht beeinträchtigt. Das Problem wurde bei einer Untersuchung der Maschine entdeckt, die nach schweren Luftturbulenzen über Indien in Singapur gelandet war. „Diese Risse hatten nichts mit den Turbulenzen zu tun“, sagte eine Qantas-Sprecherin. Es handele sich um einen Fertigungsfehler.
Es ist nicht der erste Fall: Im Januar wurden 20 Maschinen auf Anordnung der EASA überprüft. Dabei ging es um Risse an Flügelrippen-Verbindern.