Fresenius kauft zu Der stille Star aus Bad Homburg

Fresenius eröffnet seiner Kliniktochter Helios mit einem Milliardenzukauf neue Perspektiven in Europa. Auch mit neuem Chef beweist der Gesundheitskonzern, dass Diversifikation ein Erfolgsmodell sein kann. Ein Kommentar.

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Fresenius hat immer wieder gezeigt hat, wie man Zukäufe erfolgreich integriert und Schulden gezielt zurückführen kann. Quelle: AP

Frankfurt Vor zehn Jahren kaufte der Gesundheitskonzern Fresenius die deutsche Klinikkette Helios und baute damit sein Klinikgeschäft zu einer starken Säule des Unternehmens aus. Jetzt wagt der Konzern mit Helios den Sprung in Ausland und will für 5,8 Milliarden Euro den größten privaten Klinikbetreiber Spaniens übernehmen. Während andere Konzerne aus Pharma und Medizintechnik sich aufspalten und fokussieren, verfolgt der Bad Homburger Dax-Konzern unbeirrt seine Strategie der auf den Gesundheitsbereich fokussierten Diversifikation.

Seit Jahren werden die vier Geschäftsbereiche immer wieder mit bedeutenden Zukäufen ausgebaut. Mal kauft die Dialysetochter Fresenius Medical Care zu, mal die Infusions-und Ernährungssparte Kabi. Jetzt wird die Kliniktochter Helios erweitert, die zuletzt 2013 mit dem Erwerb von 40 Kliniken des Rhön-Konzerns zum größten deutschen Krankenhauskonzern aufstieg. Für 5,76 Milliarden Euro übernehmen die Hessen Quironsalud, den größten privaten Klinikbetreiber Spaniens.

Die Investoren werden diesen Schritt goutieren, schließlich eröffnet Fresenius seiner erfolgreich geführten Kliniktochter Helios, die bislang auf Deutschland beschränkt war, ganz so neue Wachstumsperspektiven in Europa. Und weil Fresenius in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt hat, wie man Zukäufe erfolgreich integriert und Schulden gezielt zurückführen kann. Das wird auch unter dem seit zwei Monaten amtierenden Vorstandschef Stephan Sturm nicht anders sein, als unter seinem Vorgänger Ulf Mark Schneider. Schließlich haben beide über ein Jahrzehnt eng zusammengearbeitet.

Der Gesundheitskonzern Fresenius zeigt, dass Diversifikation ein Erfolgsmodell sein kann: Der Umsatz wurde binnen zehn Jahren auf knapp 28 Milliarden Euro mehr als verdreifacht, der Nettogewinn mehr als versechsfacht.  Ein Erfolg, der ganz unaufgeregt und oftmals wenig beachtet von der Öffentlichkeit erzielt wurde.

Auch wenn das Unternehmen an der Börse im Vergleich zu manch reinrassigen Pharmakonzern niedriger bewertet wird: Für die Fresenius-Aktionäre ist ihr Investment in den vergangenen Jahren eine lohnende Sache gewesen. Seit 23 Jahren wird die Dividende Jahr um Jahr erhöht. In den vergangenen fünf Jahren gewann die Aktie 215 Prozent an Wert - fast viermal so viel, wie der Dax in derselben Zeit zulegte.

Für die Investoren ist Fresenius schon länger zum Star im Dax avanciert. Und derzeit spricht nichts dagegen, dass der neue CEO Sturm die Erfolgsgeschichte weiterschreiben kann.

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