Frisches Kapital für Energieriesen Frankreich pumpt Milliarden in EDF

Der staatlich kontrollierte französische Energiekonzern EDF erhält eine Milliardenspritze der öffentlichen Hand. Damit sollen umstrittene Atomkraftwerke gebaut werden.

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Logo des Staatskonzerns EDF: Milliarden von französischen Steuergeldern sollen jetzt Atomkraftwerke in England finanzieren. Quelle: Reuters

Paris Der staatlich kontrollierte französische Energiekonzern EDF erhält eine Milliardenspritze der öffentlichen Hand. Zu der geplanten Kapitalerhöhung über vier Milliarden Euro will der Staat drei Milliarden beisteuern, wie die Ministerien für Finanzen und Wirtschaft am Freitagabend in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten.

Zudem werde der Vorschlag des Managements akzeptiert, dass der Versorger seine Dividenden für 2016 und 2017 in Form von Aktien auszahlt. Ferner werde EDF bis Ende Juni einen Plan vorbereiten, der eine Öffnung des konzerneigenen Netzbetreibers RTE für neue Investoren vorsieht. Der Verkauf von RTE-Anteilen solle bis zum Jahresende erfolgen.

EDF will in Großbritannien das erste neue AKW-Projekt in der EU seit der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima bauen. Das Vorhaben Hinkley Point soll insgesamt 23 Milliarden Euro kosten. Wegen der hohen Summe trat zuletzt EDF-Finanzchef Thomas Piquemal zurück. Auch die Aufsichtsbehörden haben vor Risiken gewarnt. Der mehrheitlich in Staatsbesitz befindliche Konzern schribt hohe Verluste und plant gleichzeitig einen Stellenabbau, um die Kosten zu senken.

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