früher als geplant SGL verselbstständigt Krisensparte

Spätestens zum Jahresende wollte SGL sich von dem kriselnden Geschäft mit den Graphitelektroden trennen. Nun geht es schneller als gedacht, die rechtliche Verselbstständigung des Bereichs ist vollzogen.

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Die Zentrale von SGL-Carbon in Wiesbaden: Rechtliche Verselbstständigung des Bereichs Performance Products ist abgeschlossen. Quelle: dpa

Wiesbaden Der Kohlefaser-Hersteller SGL kommt bei der möglichen Trennung von seinem kriselnden Geschäft mit Graphitelektroden schneller voran als gedacht. Die rechtliche Verselbstständigung des Bereichs Performance Products (PP), zu dem die Elektroden gehören, sei bereits vollzogen worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Wiesbaden mit. Ursprünglich hatte SGL den Schritt spätestens zum Jahresende abschließen wollen.

Vorstandschef Jürgen Köhler sieht nun die Voraussetzung geschaffen, „konkreter in die Prüfung strategischer Optionen einzusteigen“. Ende Mai hatte das „Manager Magazin“ berichtet, der chinesische Chemiekonzern ChemChina gehöre zu möglichen Interessenten und führe dazu Gespräche mit SGL. Zudem habe SGL Informationspakete an potenzielle Interessenten, Wettbewerber und Finanzinvestoren verschickt und warte nun auf „unverbindliche“ Angebote.

Das Geschäft steht seit Jahren unter Druck. Die Elektroden werden vor allem in Elektro-Hochöfen zum Einschmelzen von Stahlschrott verwendet. Wegen Überkapazitäten sind die Preise stark gefallen. Die SGL-Führung setzte nun auch ihre Sparziele für die Sparte herauf. Sie will mittelfristig pro Jahr zusätzlich knapp 30 Millionen Euro einsparen.

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