Früherer Seat-Chef Renault ernennt Luca de Meo zum neuen Vorstandschef

Ab Juli soll der frühere Seat-Chef Vorstandschef von Renault werden. Quelle: Reuters

Luca de Meo soll einem französischen Medienbericht zufolge Vorstandschef bei bei Renault werden. Der ehemalige Seat-Chef war seit Monaten im Gespräch.

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Der frühere Seat-Chef Luca de Meo wird einem Medienbericht zufolge neuer Renault-Vorstandschef. Wie die französische Zeitung „Le Figaro“ berichtete, soll die Ernennung am Dienstag erfolgen. De Meo, der Anfang des Monats von seinem Chefposten bei Seat zurückgetreten ist, werde seinen Posten bei Renault allerdings erst im Juli antreten, fügte eine mit Angelegenheit vertraute Person hinzu.

Der gebürtige Italiener De Meo war für den Job mehrere Wochen heiß gehandelt worden. De Meo war zu Monatsbeginn bei der Volkswagen-Tochter Seat zurückgetreten. Renault hatte Mitte Oktober vergangenen Jahres den bisherigen Generaldirektor Thierry Bolloré gefeuert, Interimschefin ist die Renault-Topmanagerin Clotilde Delbos. Streitigkeiten um de Meos Vertrag und eine strenge Wettbewerbsverbotsklausel sollen den Wechsel Berichten zufolge erschwert haben. Renault wollte zunächst keinen Kommentar abgeben.

Wegen vertraglicher Regelungen mit seinem früheren Arbeitgeber sei es möglich, dass De Meo erst im Sommer in Frankreich antreten könnte, schrieb „Le Figaro“. Ein deshalb verzögerter Antritt als CEO wäre für Renault zu diesem Zeitpunkt mehr als ungünstig: Der französische Autobauer bemüht sich um eine Erneuerung seiner Partnerschaft mit Nissan.

Nach der Verhaftung des Automanagers Carlos Ghosn in Japan im November 2018 war Renault in eine Führungskrise geraten. Ghosn war ein Verstoß gegen Börsenauflagen in Japan vorgeworfen worden. Er wurde seither mehrmals wegen weiterer angeblicher Vergehen angeklagt und steht unter anderem wegen Untreue und finanziellem Fehlverhalten beim japanischen Renault-Partner Nissan unter Anklage. Als er im Dezember dann erneut auf Kaution aus der Untersuchungshaft. Ende 2019 floh der einst schillernde Topmanager dann unter bisher nicht ganz geklärten Umständen aus Japan und hält sich derzeit wohl in der libanesischen Hauptstadt Beirut auf.

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