
Angesichts der Krise in der Stahlbranche nehmen laut einem Zeitungsbericht die Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss von Thyssenkrupp Steel mit Teilen von Tata Steel konkretere Formen an. Nach Informationen der „Rheinischen Post“ spielen die Konzerne auf höchster Ebene verschiedene Szenarien für eine Kombination durch.
Eine Variante sieht demnach vor, die europäischen Stahlgeschäfte jeweils ihrem Wert entsprechend an einem Joint Venture zu beteiligen und diese Gesellschaft an die Börse zu bringen. Eine Einigung stehe aber nicht unmittelbar bevor, im Gespräch seien auch noch andere Optionen.
Angesichts des anhaltenden Preisdrucks stehen die Ergebnisse der Stahlunternehmen in Europa seit Jahren unter Druck. Zuletzt hatte sich die Situation durch einen deutlichen Anstieg der Einfuhren aus China noch verschärft.
Welche Kennzahlen ThyssenKrupp-Chef Hiesinger verbessern will
Zielgröße: Umsatzrendite (vor Zinsen und Steuern; Ebit)
aktuell*: 4,3 Prozent
Ziel: 6-8 Prozent
*Geschäftsjahr 1. Oktober 2013 bis 30. September 2014
Zielgröße: Umsatzrendite (vor Zinsen und Steuern; Ebit)
aktuell*: 10,5 Prozent
Ziel: 15 Prozent
*Geschäftsjahr 1. Oktober 2013 bis 30. September 2014
Zielgröße: Umsatz
aktuell*: 6 Mrd. Euro
Ziel: 8 Mrd. Euro
*Geschäftsjahr 1. Oktober 2013 bis 30. September 2014
Zielgröße: Umsatzrendite (vor Zinsen und Steuern; Ebit)
aktuell*: 1,6 Prozent
Ziel: 3-4 Prozent
*Geschäftsjahr 1. Oktober 2013 bis 30. September 2014
Zielgröße: Gewinn (vor Zinsen und Steuern; Ebit)
aktuell*: 200 Mio. Euro
Ziel: 500 Mio. Euro, Kosten einsparen
*Geschäftsjahr 1. Oktober 2013 bis 30. September 2014
Vor diesem Hintergrund laufen in der Branche dem Vernehmen nach diverse Gespräche über mögliche Allianzen, um etwa Kosten zu sparen. Immer wieder tauchen dabei auch Spekulationen über einen Zusammenschluss der beiden größten deutschen Stahlhersteller Thyssenkrupp und Salzgitter auf. Top-Manager gerade von Salzgitter wiesen solche Gerüchte aber stets zurück.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) steht einem möglichen Zusammenschluss der Stahlsparten von Thyssenkrupp und Salzgitter skeptisch gegenüber. „Ich gebe offen zu: Ich bin kein großer Freund der Idee einer 'Deutschen Stahl AG', weil die Konsequenz vermutlich wäre, dass Arbeitsplätze in unserer Industrie wegfallen, obwohl die ineffizienten Stahlwerke im Ausland stehen“, sagte Gabriel der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch).