Gegenwind für Zetsche Daimler-Gewinn bricht nach Absatzminus deutlich ein

Daimler hatte die Aktionäre bereits vorgewarnt, dass die Zahlen im dritten Quartal schlechter ausfallen werden. Strafzölle machen den Schwaben zu schaffen.

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Daimler: Nächste Wochen entscheiden über Zukunft der Stuttgarter Quelle: Reuters

Frankfurt Ein sinkender Pkw-Absatz und mehrere Sonderfaktoren haben Daimler im vergangenen Quartal einen Gewinnrückgang eingebrockt. Der Nettogewinn sank von Juli bis September um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 1,76 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte.

Der Autobauer hatte bereits vergangene Woche bekannt gegeben, dass der operative Gewinn – vor allem in der Pkw-Sparte Mercedes-Benz – im dritten Quartal einbrach. Daimler musste deshalb zum zweiten Mal binnen vier Monaten sein Gewinnziel kappen. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll 2018 gegenüber dem Vorjahresgewinn von 14,3 Milliarden Euro jetzt deutlich und damit um mehr als zehn Prozent sinken.

Im abgelaufenen Quartal brach das Ebit um mehr als ein Viertel auf knapp 2,5 Milliarden Euro ein. Der Umsatz lag mit 40,2 Milliarden Euro ein Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Absatz von Mercedes schrumpfte um sechs Prozent auf knapp 560.000 Fahrzeuge.

Die Marke mit dem Stern hat gleich an mehreren Fronten zu kämpfen: unter anderem mit höheren Importzöllen am wichtigsten Einzelmarkt China wegen des Handelsstreits mit den USA, steigenden Kosten für Diesel-Rückrufe, Belastungen durch die Umstellung auf das neue Abgasmessverfahren WLTP und Folgen von langwierigen Rechtsstreitigkeiten.

Das Lkw-Geschäft läuft unterdessen rund. Bei einem Absatzplus von acht Prozent steigerte Daimler Trucks den operativen Quartalsgewinn um 38 Prozent auf 850 Millionen Euro. Die Rendite lag mit 8,5 Prozent rund zwei Prozentpunkte über der des Pkw-Geschäfts.

„Die Automobilindustrie und damit auch Daimler befinden sich weiterhin in einem sehr herausfordernden Umfeld“, erklärte Vorstandschef Dieter Zetsche. Doch die weiterhin hohe Nachfrage der Kunden stimme den Konzern für das vierte Quartal zuversichtlich.

Die Gewinnprognosen in der Autoindustrie werden gerade reihenweise gekappt. Auch der Rivale BMW rechnet mittlerweile mit weniger Gewinn. Als Grund führten die Münchner Rabattschlachten bei Autos mit alter Zertifizierung vor dem Hintergrund der WLTP-Einführung an. Auch Zulieferer wie der Dax-Konzern Continental oder der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub dämpften wegen schwächerer Nachfrage der Autokunden bereits ihre Gewinnversprechen

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