Geplante Übernahme Merck erhöht den Druck auf Versum-Aktionäre

Merck lässt bei Versum nicht locker. Durch einen offenen Brief will das Dax-Unternehmen sich gegenüber dem anderen Bieter Entegris profilieren.

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Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern will das US-Unternehmen Versum schlucken. Quelle: Reuters

Tempe, Darmstadt Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck versucht im Bieterwettkampf um den Halbleiterzulieferer Versum, die amerikanischen Aktionäre auf seine Seite zu ziehen. Merck sei enttäuscht, dass das Versum-Management „ohne Erklärung unser überlegenes Angebot“ abgewiesen habe, schrieb das Dax-Unternehmen am Dienstag in einem offenen Brief.

Man fordere die Aktionäre auf, dem Versum-Management klar zu machen, dass sie das konkurrierende Übernahmeangebot von Entegris nicht unterstützen würden.

Merck hatte jüngst eine 5,2 Milliarden Euro schwere Offerte für Versum vorgelegt, war aber zunächst bei den Amerikanern abgeblitzt. Versum hatte schon im Januar eine Fusion mit dem US-Spezialchemiekonzern Entegris vereinbart und am Freitag mitgeteilt, an dem Plan festzuhalten. Das Merck-Angebot sei dem Entegris-Deal nicht überlegen. Auch hatte Versum einen Aktien-Optionsplan verabschiedet, um feindliche Übernahmen zu erschweren.

Die Fusion mit Entegris sei „kein Zusammengehen unter Gleichen“, kritisierte Merck nun in dem Brief an die Versum-Aktionäre. So wolle Entegris die verschmolzenen Geschäfte am mehr als 2500 Meilen (gut 4000 Kilometer) entfernten eigenen Firmensitz in Billerica (Massachusetts) betreiben. Merck hingegen wolle nach einer Übernahme die Zentrale von Versum in Tempe (Arizona) als Ausgangspunkt für die Geschäfte behalten.

Das Merck-Angebot von 48 US-Dollar in bar je Versum-Aktie sei der Entegris-Offerte klar überlegen, betonte Merck erneut. Es entspreche einem Aufschlag von fast 52 Prozent zum Versum-Börsenkurs vor Bekanntwerden der Fusionspläne mit Entegris.

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