Geräte können überhitzen Bosch fehlen Ersatzteile für brandgefährdete Spülmaschinen

Bosch warnt, dass durch einen technischen Fehler bei rund zwei Millionen Spülmaschinen das Bedienfeld überhitzen und das Gerät so in Brand geraten könnte. Bei der Reparatur müssen sich Kunden allerdings gedulden: Es fehlt an Ersatzteilen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Bosch hat Ärger mit Spülmaschinen, die zwischen 1999 und 2005 hergestellt wurden. Die Geräte können in Brand geraten. Quelle: REUTERS

Wegen eines Produktionsfehlers ruft Bosch und Siemens Hausgeräte (BSH) die Besitzer von Spülmaschinen der Marken Bosch, Siemens, Neff, Constructa und Junker+Ruh dazu auf, ihre Geräte kontrollieren zu lassen. BSH vertreibt diese fünf Marken.

Der Mitteilung nach könnten rund zwei Millionen Spülmaschinen betroffen sein, die zwischen den Jahren 1999 und 2005 produziert wurden. Bei ihnen könne ein Fehler in einem elektronischen Bauteil im Bedienfeld des Geschirrspülers dazu führen, dass das Gerät überhitzen und in seltenen Fällen Feuer fangen könne.

BSH spricht aktuell von 69 bekannten Fällen und teilt mit, dass es sich um eine "freiwillige Sicherheitsmaßnahme" handle. "Bei dem Großteil der Fälle kam es zu einem Schmorbrand im Gerät“, sagte BSH-Sprecherin Nicole Neuer dem "Tagesspiegel". Zu Schaden sei bislang niemand gekommen.

Bis zu einer Reparatur, die das Unternehmen kostenlos anbietet, rät BSH dazu, die Spülmaschine nur unter Aufsicht zu nutzen. Das Problem dabei: Kunden brauchen viel Geduld. Denn schnell geholfen wird ihnen nicht: es mangelt an passenden Ersatzteilen, wie die "Welt" berichtet. Das sicherheitskritische Bauteil der alten Geschirrspüler müsse erst wieder produziert werden. Dies geschehe zwar "unter Hochdruck", doch erst ab Mitte September könnten Kunden Reparaturtermine angeboten werden.

Das Unerfreuliche daran: das Brandrisiko der Geräte ist dem Konzern bereits seit mindestens vier Jahren bekannt. Bereits vor vier Jahren musste BSH in den USA rund eine halbe Million Geschirrspüler wegen Feuergefahr zurückrufen, berichtete etwa der "Tagesspiegel". Die US-Konsumentensicherheitsbehörde gab seinerzeit 51 Zwischenfälle und 30 Brände bekannt. Im Jahr 2012 gab es Warnhinweise an Konsumenten in Großbritannien. Erst jetzt folgt Deutschland.

Auch der Hausgerätehersteller Electrolux hatte bereits mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, hier mussten vor sechs Jahren 18.000 Maschinen, ebenfalls wegen Feuergefahr durch ein fehlerhaftes Bauteil, repariert werden.

Ob das eigene Gerät betroffen ist, können Verbraucher unter www.dishcareaction.de herausfinden. Dort können Besitzer die Modellnummer, die Chargennummer und die Seriennummer (die Angaben finden sich auf dem Typenschild in der Tür des Geschirrspülers) in eine Suchmaske eingeben. Alternativ können Betroffene auch von 7 bis 22 Uhr die kostenlose Hotline 00800-19081908 anrufen.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%