Gericht enttäuscht Investoren Akzo Nobel braucht nicht mit PPG zu sprechen

Eine Fusion von Akzo Nobel und PPG würde die größten Farb- und Lackhersteller der Welt vereinen. Investoren sind von dieser Idee begeistert und machen Druck auf Akzo Nobel. Doch vor Gericht kommen sie damit nicht durch.

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Lieber solo: Der niederländische Farb- und Lackhersteller Akzo Nobel hat zum dritten Mal eine Offerte des US-Konkurrenten PPG abgelehnt. Quelle: Reuters

Amsterdam Die Aktionäre des niederländischen Farbenherstellers Akzo Nobel haben im Zusammenhang mit der milliardenschweren Übernahmeofferte des größeren US-Rivalen PPG eine Schlappe vor Gericht erlitten. Ein niederländischer Richter lehnte am Montag einen Antrag der Investoren ab, sofort Maßnahmen gegen Akzo Nobel wegen der Ablehnung des PPG-Gebots zu ergreifen. Akzo sei nicht verpflichtet, Verhandlungen mit PPG aufzunehmen, begründete die Behörde ihre Entscheidung.

Akzo Nobel hatte PPG auch mit dem dritten, abermals erhöhten Übernahmeangebot abblitzen lassen. Das Amsterdamer Unternehmen ist der Ansicht, dass die Offerte von nunmehr knapp 27 Milliarden Euro immer noch zu niedrig und auch zu riskant ist. Sie reichte dem Konzern nicht aus, um überhaupt Gespräche zu beginnen.

Der Druck von Aktionären auf Akzo zur Aufnahme von Verhandlungen mit PPG war zuletzt gewachsen. Der für sein aggressives Finanzgebaren bekannte Hedgefonds Elliott Advisors, der mehr als drei Prozent an dem BASF-Rivalen hält, hatte ebenso wie der Finanzinvestor Columbia Threadneedle das Management aufgefordert, Kontakt zu PPG aufzunehmen.

Das Gericht ordnete jedoch an, dass Akzo seine Aktionäre besser über die Gründe für seine Ablehnung des Gebots informieren müsse. Akzo Nobel zeigte sich "sehr erfreut" über das Urteil. Bei PPG war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erhalten. Elliott lehnte einen Kommentar ab.

Nach niederländischem Recht haben die Amerikaner bis 1. Juni Zeit, sich für oder gegen ein formelles Gebot zu entscheiden. Akzo feilt bereits an Abwehrmaßnahmen gegen einen feindlichen Übernahmeversuch. Ein Zusammenschluss mit dem Konkurrenten aus Pittsburgh würde die beiden größten Farb- und Lackhersteller der Welt vereinen.

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