
Im Tarifkonflikt für die knapp 900.000 Beschäftigen im Bauhauptgewerbe gehen die Arbeitnehmer auf Konfrontationskurs. „Ein bundesweiter Streik am Bau ist so wahrscheinlich wie seit 20 Jahren nicht mehr“, sagte der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau), Robert Feiger, der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochausgabe).
Die Gewerkschaft fordert ein Lohnplus von 5,3 Prozent sowie die Angleichung der Tarife in Ost und West. Vor allem aber will sie eine höhere Entschädigung für die oft lange Anreise der Arbeiter zu den Baustellen erreichen. Hier aber sei bisher der „größte Haken in den Verhandlungen“, sagte Feiger. Dabei liege die Forderung bereits seit 2018 auf dem Tisch. „Ohne ein echtes Einlenken der Arbeitgeber wird es dieses Mal keine Einigung mit uns geben.“
Am Mittwoch startet die Schlichtung in dem seit Mai andauernden Tarifkonflikt, geleitet wird sie vom Präsidenten des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel. Findet auch er keine Lösung, der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zustimmen, könnte es zum ersten Mal seit 2002 zu einem bundesweiten Arbeitskampf am Bau kommen. „Und wir wissen, wie Streik geht“, warnte Feiger.
Mehr: Nach fünf Runden wurden die Tarifverhandlungen im Baugewerbe ergebnislos abgebrochen. Bringt die Schlichtung keinen Durchbruch, will die Gewerkschaft zum Arbeitskampf aufrufen.