Gewinn bricht ein BASF muss Milliarden auf Nord Stream 2 abschreiben

Der Gewinn des Chemiekonzerns sank im ersten Quartal um fast 29 Prozent. Quelle: dpa

Weil der Chemieriese das Pipeline-Engagement abschreiben muss, fällt der Gewinn im ersten Quartal um fast ein Drittel. Operativ läuft es für BASF hingegen besser als erwartet.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Eine Milliardenabschreibung wegen der gestoppten Gas-Pipeline Nord Stream 2 hat dem Chemiekonzern BASF im ersten Quartal einen Gewinneinbruch eingebrockt. Unter dem Strich fiel der Gewinn um fast 29 Prozent auf 1,22 Milliarden Euro, wie das Ludwigshafener Unternehmen am Montag mitteilte. Grund sind Wertberichtigungen bei dem Gemeinschaftsunternehmen Wintershall Dea, die BASF in ihrem Beteiligungsergebnis anteilig mit rund 1,1 Milliarden Euro berücksichtigte. Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea, an dem BASF noch 67 Prozent und die Investorengruppe Letter One des russischen Milliardärs Michail Fridman 33 Prozent hält, hatte Nord Stream 2 im März vollständig abgeschrieben.

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine liegt die umstrittene Ostsee-Pipeline auf Eis. Die rund 9,5 Milliarden Euro teure Pipeline gehört dem russischen Gaskonzern Gazprom, die Finanzierung hatten aber zur Hälfte Wintershall Dea, der Versorger Uniper, die österreichische OMV, die französische Engie und Shell übernommen.

Im Tagesgeschäft schlug sich BASF im ersten Quartal deutlich besser als von Analysten erwartet. Der Umsatz stieg um 19 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro, vor allem dank höherer Preise, aber auch dank positiver Währungseffekte. Das operative Ergebnis (Ebit) vor Sondereinflüssen legte um 21 Prozent auf 2,82 Milliarden Euro zu. Hier hatten Analysten laut Vara Research im Schnitt 2,43 Milliarden erwartet. Alle Geschäftsbereiche trugen zu der positiven Entwicklung bei. Die vollständigen Quartalszahlen will BASF am Tag seiner Hauptversammlung am 29. April veröffentlichen.

Krypto Northern Data verspricht oft viel – und löst sehr wenig ein

Der Rechenzentrumsbetreiber Northern Data informiert Anleger und Investoren offensiv, wenn etwas gut läuft – oder laufen soll. Alles andere wird offensiv verschwiegen.

Motivation Hat in Deutschland niemand mehr Lust auf Arbeit?

Eine Vier-Tage-Woche macht glücklich? Unsinn. Erfüllung im Job entsteht anders. So finden Sie Motivation – für sich und Ihre Mitarbeiter.

Rendite für Vermieter In diesen Regionen lohnen sich Immobilien-Investments besonders

Auch nach dem Ende des Immobilienbooms sind Wohnungen in den Boom-Städten teuer. Hohe Kaufpreise drücken die Mietrendite. Wer abseits von Berlin und Co. investiert, kommt auf höhere Erträge – vor allem in einer Region.

 Weitere Plus-Artikel lesen Sie hier

Dunkle Schatten wirft der Krieg in der Ukraine auf die weitere Geschäftsentwicklung. Vorstandschef Martin Brudermüller hatte vor kurzem gewarnt, dass ein Embargo von russischem Gas die deutsche Volkswirtschaft in die „schwerste Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs bringen“ könnte. Eine Reduzierung der Erdgasversorgung auf unter die Hälfte des heutigen Bedarfs würde zu einer vollständigen Einstellung der Betriebstätigkeit am größten Standort Ludwigshafen führen. Für 2022 hat sich BASF nach einem kräftigen Umsatz- und Ergebnisplus im vergangenen Jahr bereits auf einen Rückgang eingestellt: Der bereinigte operative Gewinn dürfte um bis zu 15 Prozent auf 6,6 bis 7,2 Milliarden Euro sinken.

Lesen Sie auch: Gastochter bringt BASF in Erklärungsnot

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%