Deutschlands zweitgrößter Chemiekonzern, Evonik aus Essen kämpft ebenfalls mit Schwächen seines Portfolios: Der Ruhrkonzern setzt etwa stark auf Zusatzstoffe für Tierfutter und muss sich dabei derzeit mit weltweit fallenden Preisen arrangieren. Im ersten Halbjahr 2016 konnte Evonik zwar seinen Absatz noch steigern – um acht Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern reduzierte sich allerdings um 18 Prozent auf 795 Millionen Euro.
Der Leverkusener Chemiekonzern konnte die Absatzmengen jeweils gegenüber Vorjahr steigern – und trotz niedrigerer Verkaufspreise die Profitabilität erhöhen. Was nach Aussage von Vorstandschef Patrick Thomas daran liegt, dass die Anlagen besser ausgelastet werden konnten.
Ebenfalls von den Kunststoffprodukten profitieren konnte der Kölner Chemiekonzern Lanxess. Auch dort reduzierte sich im ersten Halbjahr 2016 zwar der Umsatz um 6,8 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro, beim Gewinn konnte das Unternehmen allerdings zulegen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern erhöhte sich im ersten Halbjahr um 28 Prozent auf 307 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2016 erhöhte Unternehmenschef Matthias Zachert nun die Gewinnprognose.
Lanxess erwartet nunmehr einen Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereinflüssen zwischen 930 und 970 Millionen Euro – zuvor war das Unternehmen von einem Ergebnis zwischen 900 und 950 Millionen Euro ausgegangen. Allerdings macht das Hauptgeschäftsfeld Kautschuk wegen der Überkapazitäten immer noch Probleme. Dafür erfreut sich das Insektenschutzmittel Saltidin, für das Lanxess den Wirkstoff herstellt, in Südamerika derzeit großer Beliebtheit – es hilft gegen das Zika-Virus.