Grossaktionär Cevian will mehr Macht bei Thyssenkrupp

Thyssenkrupp: Finanzinvestor Cevian will seine Macht ausweiten Quelle: REUTERS

Der Finanzinvestor Cevian will einen zweiten Sitz im Aufsichtsrat und damit seinen Einfluss ausbauen. Die Suche nach einem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden geht unterdessen weiter.

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Beim Industriekonzern Thyssenkrupp will der schwedische Finanzinvestor Cevian laut einem Pressebericht seinen Einfluss ausweiten. Cevian strebe dazu einen zweiten Sitz im Aufsichtsrat an, schreibt die „Börsen-Zeitung“ (Donnerstag) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen aus dem engen Umfeld des Kontrollgremiums. Voraussichtlich zur nächsten Hauptversammlung des Industriekonzerns im Januar 2019 werde Cevian einen zweiten Vertreter einbringen.

Eine Gelegenheit dazu könnte sich dem Blatt zufolge aber auch schon früher bieten. Im Aufsichtsrat seien seit dem abrupten Rücktritt von Ex-Chefkontrolleur Ulrich Lehner im Juli und nach dem für Ende August geplanten Ausscheiden von Ex-Telekom-Chef René Obermann zwei Posten vakant. Für den Aufsichtsratsvorsitz suche der Nominierungsausschuss unter Leitung des Bochumer Professors Bernhard Pellens und unter Einbindung der beiden Großaktionäre extern einen unabhängigen Kandidaten, heißt es weiter. Den Platz von Obermann dagegen könnte nun offenbar Cevian besetzen.

Thyssenkrupp steht seit längerem unter Druck, bessere Ergebnisse zu liefern. Der fortgesetzte Konflikt mit Großaktionär Cevian sowie Uneinigkeit im Aufsichtsrat über die Strategie hatten zuletzt eine Führungskrise ausgelöst. Chef Heinrich Hiesinger sowie Aufsichtsratsvorsitzender Lehner warfen das Handtuch. Mitgründer des Finanzinvestors Cevian, Lars Förberg, forderte wiederholt mehr Freiraum für einzelne Sparten.

Es wird die Zustimmung der Gewerkschafter benötigt, wenn es um die Wahl des neuen Aufsichtsratschefs bei Thyssenkrupp geht. Es soll keine Entscheidung gegen die Arbeitnehmervertreter im Kontrollgremium geben.
von Angela Hennersdorf

Dabei gab es zuletzt moderatere Töne, nachdem Förberg vorher Thyssenkrupp und die Führung um Hiesinger scharf kritisiert hatte. Weiteren Druck könnte der US-Hedgefonds und Thyssenkrupp-Großaktionär Elliott aufbauen, der ebenfalls eine Neuausrichtung fordert. Ebenso wie Cevian will aber auch er nicht von Zerschlagung reden. Dennoch geistert das Thema durch den Raum.

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