Prominente Aktionäre wie der Münchner Mietwagenpionier Erich Sixt, Gleitsicht-Gottvater Günther Fielmann oder Verlegerin Friede Springer bereichern die Reichen-Liste. Aber auch scheuere Akteure wie die schwäbischen Fräsmaschinisten Hermle oder Familie Stotmeister, die dem Bauzulieferer Sto den Vorderteil ihres Namens lieh, reihen sich in die Multi-Millionen-Liga ein.
Klar ist: Bis auf wenige Ausnahmen ist 2012 ein goldenes Jahr für Deutschlands Dividendenprominenz. Denn das vorige Geschäftsjahr als Basis für die Ausschüttungen 2012 war für viele deutsche Unternehmen eines der besten ihrer Geschichte. Der Export lief auf Hochtouren, die Binnennachfrage blieb stabil.
Deutschlands Dividendenfürsten Platz 30 - 21
Fam. Sixt
Unternehmen: Sixt (Dienstleistungen)
Dividendeneinnahmen: 14,00 Millionen Euro
Ludwig Merckle
Unternehmen: HeidelbergCement (Bau)
Dividendeneinnahmen: 16,48 Millionen Euro
Fam. Fuchs
Unternehmen: Fuchs Petrolub (Chemie)
Dividendeneinnahmen: 17,98 Millionen Euro
Fam. Stotmeister
Unternehmen: Sto (Bau)
Dividendeneinnahmen: 18,70 Millionen Euro
Eheleute Lautenschläger
Unternehmen: MLP (Finanzdienstleister)
Dividendeneinnahmen: 19,04 Millionen Euro
Fam. Lechler
Unternehmen: ElringKlinger (Autozulieferer)
Dividendeneinnahmen: 19,10 Millionen Euro
Friedrich-Wilhelm Werner
Unternehmen: Bijou Brigitte (Handel)
Dividendeneinnahmen: 22,45 Millionen Euro
Ralph Dommermuth
Unternehmen: United Internet (Internet)
Dividendeneinnahmen: 27,00 Millionen Euro
Siegfried Meister
Unternehmen: Rational (Konsum)
Dividendeneinnahmen: 39,39 Millionen Euro
Otto Beisheim
Unternehmen: Metro (Handel)
Dividendeneinnahmen: 43,62 Millionen Euro
Bratwurst, Senf und Pharma
Mit gut 34 Milliarden Euro Dividende beglücken die gut 300 wichtigsten deutschen Aktiengesellschaften in diesem Jahr ihre Aktionäre, fast fünf Milliarden Euro mehr als 2011. Das haben die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und das Deutsche Institut für Portfolio-Strategien jüngst ausgerechnet. Mit insgesamt fast drei Milliarden Euro profitierten die 50 deutschen Dividendenkönige vom diesjährigen Ausschüttungssegen. Elf Aktionäre haben gar die 100-Millionen-Marke geknackt, darunter drei Großclans.
Das sommerliche Grillfest der rund 200 Mitglieder des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns Merck dürfte dieses Jahr recht harmonisch abgelaufen sein. Einmal im Jahr trifft sich der Clan bei Bratwurst und Senf, um über die Zukunft des seit 1668 bestehenden und damit ältesten Pharmaunternehmens der Welt zu philosophieren. Die Geschäfte laufen, 2011 stiegen die Erlöse um elf Prozent. Als Dividendendosis verordneten sich die Mercks beruhigende 229,15 Millionen Euro.