Hedgefonds Paulson & Co John Paulson steigt bei Syngenta ein

Eine 45 Milliarden Dollar schwere Offerte von Monsanto hatte der Schweizer Chemiekonzern Syngenta abgelehnt. Doch sie ruft den Milliardär John Paulson auf den Plan: Sein Hedgefonds ist nun bei Syngenta eingestiegen.

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Paulson wurde durch seine erfolgreiche Wette auf einen Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts bekannt. Quelle: dpa

New York Die Übernahmeofferte des US-Saatgutproduzenten Monsanto für den Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta ruft Insidern zufolge den Hedgefonds von Milliardär John Paulson auf den Plan. Paulson & Co habe einen Anteil an Syngenta erworben und könnte die Schweizer dazu drängen, das Gebot von Monsanto zu akzeptieren, erfuhr Reuters von mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Der Hedgefonds habe im Juni damit begonnen, seinen Anteil aufzubauen, sagte einer der Insider. Einem Bericht der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ zufolge könnte Paulson damit zu den 20 größten Anteilseignern von Syngenta aufsteigen. Bei dem Schweizer Konzern war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Monsanto bietet 45 Milliarden Dollar für Syngenta und eine Gebühr von zwei Milliarden Dollar, sollte eine Übernahme am Widerstand der Kartellbehörden scheitern. Die Schweizer hatten die Offerte über 449 Franken je Aktie mehrmals als „völlig unangemessen“ zurückgewiesen. Syngenta-Aktien profitierten am Mittwoch von den Berichten über einen Einstieg Paulsons und legten mehr als drei Prozent auf 399,50 Franken zu.

Der US-Milliardär Paulson wurde durch seine erfolgreiche Wette auf einen Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts bekannt. Sein Vermögen wird vom Wirtschaftsmagazin Forbes auf 11,2 Milliarden Dollar geschätzt. Erst kürzlich machte Paulson Schlagzeilen, als er seiner ehemaligen Universität Harvard eine Rekord-Spende über 400 Millionen Dollar überreichte. Im April hatte er seinen Anteil am US-Generikahersteller Mylan erhöht, um Druck auf das Management für einen Zusammenschluss mit dem israelischen Branchenführer Teva auszuüben. 2012 hatte er sich hierzulande im Übernahmepoker um den Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum eingeschaltet.

Die sechs größten Eigner von Syngenta sind US-Fonds, danach folgen der norwegische Staatsfonds und die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse. Mit einer Charmeoffensive versuchen Monsanto-Chef Hugh Grant und der operative Chef Brett Begemann den Investoren das Angebot schmackhaft zu machen - bislang offenbar mit überschaubarem Erfolg. „Hugh Grants Enthusiasmus für den Deal scheint sich nicht auf unsere Großaktionäre übertragen zu haben“, erklärte eine Syngenta nahestehende Person. „Wir spüren keinen Druck von Aktionären, den Vorschlag von Monsanto zu akzeptieren.“

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