Heidelberger Druckmaschinen Neuer Chef will sich auf Service-Sparte konzentrieren

Heidelberger Druckmaschinen gilt als Weltmarktführer für Bogen- und Offsetdrucker. Durch einen Umbruch konnte sich der Betrieb aus der Krise retten. Jetzt will sich der neue Chef besonders auf eine Sparte konzentrieren.

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In diesem Jahr soll der Umsatz bei dem Maschinenbauer um vier Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro wachsen, die operative Rendite in einer Spanne von sieben bis zehn Prozent liegen. Quelle: dpa

Mannheim Der neue Chef des Maschinenbauers Heidelberger Druckmaschinen, Rainer Hundsdörfer, will den SDax-Konzern nach der Sanierung durch seinen Vorgänger Gerold Linzbach auf einen stabilen Wachstumspfad bringen. Das Unternehmen habe die Wende geschafft. „Jetzt geht es darum, sich nach vorne zu bewegen und nicht mehr seitwärts“, sagte Hundsdörfer in Mannheim am Mittwochabend wenige Tage nach seinem Amtsantritt.

Die unter Linzbach entwickelte Strategie, nach der das Traditionsunternehmen aus Wiesloch bei Heidelberg stärker auf Dienstleistungen für Druckereien setzt und einen neuen Anlauf im Digitaldruck wagte, gelte es nun umzusetzen. „Wir werden wachsen und wir werden profitabler werden.“

Der Weltmarktführer für Bogen-Offsetdruckmaschinen hatte auf der Messe eine neue industrielle Digitaldruckmaschine für den Verpackungsdruck im Großformat „Primefire“ vorgestellt. Von einer kleineren, zusammen mit Ricoh entwickelten Digitaldruckmaschine verkaufte Heideldruck bisher mehr als 1000 Exemplare. Die Produktpalette bei Digitaldruckmaschinen müsse noch ausgeweitet werden, sagte Hundsdörfer. Auch die Servicesparte, zu der der Verkauf von Verbrauchsmaterial oder Ersatzteilen gehört, werde weiter wachsen, womöglich auch durch Zukäufe. „Wir werden uns vielleicht einen Farbenhersteller kaufen.“

Die Pleite vieler Druckereien in der Finanzkrise und der Umbruch im Druckgeschäft durch das Internet hatten den Maschinenbauer in die Krise gestürzt. Linzbach hatte den Konzern durch Stellenstreichungen und einen Umbau der Produktpalette zurück in die schwarzen Zahlen gebracht. Die Branche kämpft seit Jahren wegen des Einbruchs des Werbemarktes und der Verdrängung von Printerzeugnissen durch das Internet ums Überleben.

In diesem Jahr soll der Umsatz um vier Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro wachsen, die operative Rendite in einer Spanne von sieben bis zehn Prozent liegen. Die Auslastung ist Hundsdörfer zufolge nach der Branchenmesse Drupa so hoch, dass derzeit auch Samstagsschichten gefahren werden.

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