
Deutschland muss nach Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel wichtiger Standort der Autoproduktion bleiben. Es gehe bei der Transformation zu einer klimaneutralen Mobilität darum, dass Arbeitsplätze in Deutschland erhalten bleiben, sagte Merkel am Dienstag bei der Eröffnung der 69. Automesse IAA in München. Dafür müsse die deutsche Automobilindustrie ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern. Deshalb sei ein abgestimmtes europäisches Vorgehen wichtig, fügte Merkel mit Blick auf die Debatten über die Umsetzung der EU-Klimaschutzziele hinzu. „Der europäische Emissionshandel könnte ein guter Anfang sein“, sagte sie unter Verweis auf die in Deutschland bereits beschlossene Einbeziehung der Mobilität in die CO2-Bepreisung. Es gebe aber auf EU-Ebene sehr harte Diskussionen, weil einige Mitgliedstaten dies ablehnten.
Merkel ergänzte, dass die Bundesregierung das Ziel von einer Million E-Autos auf deutschen Straßen mit einer Verzögerung von einigen Monaten erreicht habe. Sie forderte aber verstärkte Anstrengungen beim Ausbau der Ladestationen. Sie verwies darauf, dass der Staat zwar früher keine Tankstellen finanziert habe, nun aber den Aufbau der Elektro-Ladeinfrastruktur mit Milliarden fördere. Die Kanzlerin plädierte in Anspielung etwa auf die Wasserstoff-Technologie dafür, dass man bei der Entwicklung und Förderung technologieoffen bleiben müsse. Deutschland wolle zudem Vorreiter beim autonomen Fahren sein und habe als erstes Land im Juli „fahrerloses Fahren im Regelverkehr auf unsere Straßen“ gebracht. Angesichts der Wandlungsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie in den letzten Jahren sei sie zuversichtlich, dass die klimafreundliche Transformation der Branche in Deutschland gelingen werde.