Industrie Thyssen-Krupp profitiert vom Stahlboom – und hebt Prognose an

Die Folgen des Ukrainekriegs belasten auch den Industriekonzern – der mit hohen Rohstoffkosten zu kämpfen hat. Auf das laufende Jahr blickt Thyssen-Krupp dennoch zuversichtlich.

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Der Konzern erwartet nun im Gesamtjahr ein bereinigtes Ebit von mindestens zwei Milliarden Euro statt bislang 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro. Quelle: Reuters

Thyssen-Krupp hat im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2021/22 dank gestiegener Stahlpreise zugelegt, kämpft aber mit hohen Rohstoffkosten. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei von Januar bis Ende März auf 802 Millionen Euro von zuvor 220 Millionen gestiegen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Die Stahlsparte konnte ihr operatives Ergebnis auf 479 Millionen Euro von 47 Millionen Euro verzehnfachen.

Thyssen-Krupp hob für den Gesamtkonzern die Prognose an und erwartet nun im Geschäftsjahr ein bereinigtes Ebit von mindestens zwei Milliarden Euro statt bislang 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro. Im vorherigen Geschäftsjahr hatte Thyssen-Krupp ein 796 Millionen Euro erzielt.

Der vom Markt viel beachtete Free Cashflow vor M&A lag im zweiten Quartal bei minus 772 Millionen Euro nach zuvor minus 750 Millionen Euro. Die stark gestiegenen Rohstoff- und Materialpreise sowie verzögerte Kundenabrufe hätten zu einem temporären, stark preisgetriebenen Aufbau des Umlaufvermögens geführt.

Thyssen-Krupp hatte im März die Cashflow-Prognose ausgesetzt und rechnet nun nach einem Fehlbetrag von 1,3 Milliarden Euro mit einen negativen Wert im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Ursprünglich hatte der Konzern einen ausgeglichenen Wert erwartet.

„Die dynamische Entwicklung bei den Rohstoff- und Materialpreisen belasten derzeit unseren Cashflow“, erklärte Finanzchef Klaus Keysberg. Der Konzern gehe aber davon aus, dass sich die Lage in den Folgequartalen verbessern werde. „Die Rückkehr zu einem positiven Free Cashflow vor M&A bleibt unser vorrangiges Ziel.“ Daher sei es wichtig, die Leistungsfähigkeit der Geschäfte weiter zu verbessern.

Mehr: Stahlstandort Deutschland in Gefahr – Wie der Krieg die Sanierung von Thyssen-Krupp gefährdet

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