München Die maue Nachfrage aus der Industrie hemmt beim Zulieferer Schaeffler das Wachstum. Im ersten Halbjahr fiel der Umsatz um 0,7 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen aus dem fränkischen Herzogenaurach am Mittwoch mitteilte. Während die Autosparte, die fast drei Viertel der Konzernerlöse erwirtschaftet, kräftig zulegte, brach der Umsatz im Industriegeschäft ein.
Weil dies in der zweiten Jahreshälfte wohl nicht mehr ausgebügelt werden könne, schraubte Schaeffler sein Wachstumsziel für 2013 zurück. Der Umsatz werde nur um ein bis zwei Prozent steigen statt wie bislang erwartet um vier Prozent. Die Erholung der Weltwirtschaft verlaufe schleppend und die Konjunkturentwicklung in China sei schwach, begründete das Unternehmen.
An seinem Renditeziel für das Gesamtjahr hielt der Konzern fest: Die operative Marge soll rund 13 Prozent betragen. Im ersten Halbjahr ging sie auf 12,9 Prozent zurück. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) schrumpfte um mehr als sieben Prozent auf 724 Millionen Euro. In der Industriesparte halbierte sich das operative Ergebnis fast, die Autosparte wies dagegen ein Plus von 15 Prozent aus. Schaeffler stellt unter anderem Komponenten für Motoren und Getriebe sowie Wälz- und Gleitlager für Schwerindustrie, Windenergietechnik, Produktionsmaschinen oder Schienenfahrzeuge her.
Im Autogeschäft profitieren die Franken im krisengeschüttelten Europa von exportstarken Kunden wie Volkswagen. In den gut laufenden Pkw-Märkten Nordamerika und China zählen zudem Hersteller wie GM oder Ford zu den Abnehmern. Im Industriesektor gingen im zweiten Quartal überraschend wenig Bestellungen aus China ein, wie ein Sprecher erläuterte. Im Juli und August habe sich hier noch keine Trendwende abgezeichnet. Beim Auftragseingang gebe es jedoch Hoffnungsschimmer.