Industriekonzern Thyssenkrupp verlängert Tarifvertrag für Stahlkocher

Der Industriekonzern will seine Stahlsparte teils neu aufstellen. Ein Strategiepapier wird von IG Metall und Betriebsrat geprüft. Den Stahlkochern kommt Thyssenkrupp darin entgegen.

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Stahlkocher bei Thyssenkrupp: Der Konzern hat nach Angaben der IG Metall die Ende Dezember auslaufende Vereinbarung verlängert. Quelle: Reuters

In der Folge von Demonstrationen in Duisburg ist Thyssenkrupp laut der IG Metall den um ihre Jobs fürchtenden Stahlkochern entgegengekommen, indem er eine Ende Dezember auslaufende Vereinbarung mit weitgehenden Kündigungsschutz verlängert hat. „Für diesen Prozess haben wir etwas Zeit gewonnen“, sagte er nordrhein-westfälische IG Metall-Chef Knut Giesler am Dienstagabend. Denn es gebe die Zusage, dass der Ergänzungstarifvertrag zum Tarifvertrag „Zukunft Stahl“ um mindesten drei und maximal sechs Monate verlängert werde. „Für uns bleibt klar: Am Ende darf der ganze Prozess nicht zu betriebsbedingten Kündigungen führen.“

Der kriselnde Konzern will seine Stahlsparte teilweise neu aufstellen. Nach Angaben der Gewerkschaft sei dem Aufsichtsrat ein „ein komplexes Strategie- und Planungspapier vorgelegt“. Dieses beinhaltet Investitionsplanungen in erheblichem Umfang, aber auch Restrukturierungsmaßnahmen“, so Giesler.

Das Konzept werde jetzt von der Gewerkschaft und dem Betriebsrat geprüft und mit dem Arbeitgeber diskutiert. „Dabei liegt unser besonderes Augenmerk darauf, wie der angekündigte Umbau des Produktionsnetzwerks sich auf Standort und Beschäftigung auswirkt.“ Thyssenkrupp wollte sich am Abend dazu nicht äußern.

Am Dienstag hatten mehrere Tausend Stahlkocher vor der Zentrale von Thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg demonstriert. Sie forderten ein klares Konzept, massive Investitionen und den Schutz für die rund 27.000 Stahlkocher und die Standorte. Thyssenkrupp will weltweit rund 6000 der etwa 160.000 Jobs streichen, darunter etwa 2000 beim Stahl.

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