Investitionen Mehr ausländische Unternehmen bauen Standorte in Deutschland auf

Die deutsche Wirtschaftsförderung erwartet für 2022 ein erneutes Plus bei ausländischen Ansiedlungen. Quelle: dpa

Laut Zahlen der bundeseigenen Wirtschaftsförderung siedelten sich 2022 mehr ausländische Unternehmen in Deutschland an – trotz steigender Energiekosten.

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Trotz explodierender Energiepreise und zunehmendem Fachkräftemangel ist der befürchtete Einbruch ausländischer Investitionen in Deutschland in diesem Jahr ausgeblieben. „Bei der Zahl der Neuansiedlungen sieht es sogar etwas besser aus als 2021“, sagte der Geschäftsführer der bundeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI), Robert Hermann, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.

2021 siedelten insgesamt 1806 ausländische Unternehmen in Deutschland neu an oder haben ihre Standorte ausgebaut – ein Plus von sieben Prozent. „Es entwickelt sich weiter nach oben“, sagte Hermann mit Blick auf das zu Ende gehende Jahr. Abschließende Zahlen dazu lägen in einigen Monaten vor.

Auch bei den Anfragen – bei denen Investitionen angebahnt werden – gebe es einen positiven Trend und keinen Knick. „Es gibt keine Zurückhaltung gegenüber dem Standort Deutschland“, sagte Hermann angesichts der Debatten um eine drohende Deindustrialisierung durch die als Folge des russischen Kriegs gegen die Ukraine drastisch gestiegenen Energiepreise.

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Dies zeige sich auch darin, dass ausländische Unternehmen verstärkt in Zukunftstechnologien investierten – etwa in den Bereichen Halbleiter, Batterieproduktion und -recycling. „Hier gibt es viele Unternehmen, die sehr viel Geld investieren wollen.“

Der US-Chiphersteller Intel etwa gab im Frühjahr bekannt, für 17 Milliarden Euro eine Anlage in Magdeburg bauen zu wollen.

USA bleiben Top-Investor

Top-Investor sind im zu Ende gehenden Jahr die USA geblieben, mit großem Abstand. „Der Dollar-Wechselkurs spielt eine Riesenrolle“, sagte Hermann. Durch dessen starke Aufwertung zum Euro werden Investitionen hier für amerikanische Unternehmen günstiger.

Auf Platz zwei der Investoren liegt Großbritannien, was die GTAI als Folge des Brexits sieht: „Wer in Deutschland aktiv ist, sichert sich Zugang zum gesamten EU-Binnenmarkt“, sagte Hermann. Auf Platz drei folgt Nachbar Frankreich.

Nicht mehr in den Top-Ten vertreten ist hingegen China. „Das hat mit der Null-Covid-Politk der Volksrepublik zu tun, wegen der dortige Unternehmen weder raus- noch reinkommen“, sagte Hartmann. Im kommenden Jahr könne es aber ein Comeback chinesischer Investoren geben, da Peking inzwischen die strikte Politik gelockert hat.

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Zudem werde chinesischen Investoren die Übernahme deutscher Unternehmen erschwert, weshalb sie ihre Strategie ändern und sich selbst hier ansiedeln würden. „Deshalb könnte es 2023 wieder mehr chinesische Unternehmen geben, die nach Deutschland kommen.

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