IPO Feststoffbatterie-Spezialist Solid Power geht über Spac an die Börse

In dem Geschäft wird Solid Power mit etwa 1,2 Milliarden Dollar bewertet. Zuletzt haben sich BMW und Ford an Finanzierungsrunden bei Solid Power beteiligt.

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Feststoffbatterien gelten in der Autobranche als Zukunftstechnologie. Quelle: via REUTERS

Der BMW-Batteriepartner Solid Power geht durch die Hintertür an die Börse. Das US-Unternehmen kündigte am Dienstag eine sogenannte SPAC-Transaktion an. In dem Geschäft wird Solid Power mit etwa 1,2 Milliarden Dollar bewertet. Ein SPAC („Special Purpose Acquisition Company“) ist eine bereits gelistete Unternehmenshülle, die mit einem nicht notierten Konzern fusioniert – bei Solid Power handelt es sich um die US-Firma Decarbonization Plus Acquisition Corporation III.

„Angesichts eines gesamten Marktvolumens von knapp 220 Milliarden Dollar positioniert sich Solid Power für starkes Wachstum in den kommenden Jahren“, sagte DCRC-Verwaltungsratschef Robert Tichio. Das Unternehmen verfügt nach dem Börsengang über Mittel im Volumen von etwa 600 Millionen Dollar. Zuletzt hatten sich BMW und Ford an Finanzierungsrunden bei Solid Power beteiligt.

Feststoffbatterien gelten in der Autobranche als Zukunftstechnologie. Sie enthalten keine Flüssigkeiten wie herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien, sondern feste Elektrolyte. Zu den Vorteilen gehört neben einer höheren Energiedichte auch eine geringere Brennbarkeit. Solid Power zufolge können die Batterien anderthalb mal so viel Energie speichern wie herkömmliche Akkus. Allerdings ist die Technologie auch teurer, zudem liegen bislang nur wenige Erfahrungen aus dem Praxiseinsatz vor.

Solid Power wurde 2012 als Ausgliederung der Universität von Colorado in Boulder gegründet und arbeitet seit 2016 mit BMW zusammen. Der Münchner Autohersteller strebt an, die Zahl seiner Elektromodelle bis zum Jahresende auf fünf zu steigern, bis 2023 sollen in allen Autosegmenten Elektromodelle angeboten werden.

SPACs sind vor allem in den USA beliebt. Dem Datenanbieter Refinitiv zufolge sammelten sie alleine in diesem Jahr bislang mindestens 100 Milliarden Dollar bei Investoren ein. Das einzige Ziel dieser SPACs ist es, ein operativ tätiges Unternehmen zu übernehmen und diesem dadurch zu einer Börsennotiz zu verhelfen. Da die Zeichner von SPAC-Anteilen zunächst nicht wissen, wer das Übernahmeziel sein wird, werden SPACs auch als „Blankoscheck-Firmen“ bezeichnet.

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