Jahreszahlen Schaeffler erwartet trotz Corona-Krise stabilen Umsatz

Schaeffler teilte mit, dass der Konzernumsatz 2020 stagnieren oder um maximal zwei Prozent schrumpfen werde. Quelle: dpa

Trotz der Krise um das Coronavirus erwartet der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler einen stabilen Umsatz im Gesamtjahr.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler weckt Hoffnungen auf eine Entspannung der Krise um das Coronavirus. Vorstandschef Klaus Rosenfeld erwartet, dass sich der Automarkt in China von dem Einbruch zu Jahresbeginn erholt und dass der Konzernumsatz von Schaeffler im laufenden Jahr trotz der jüngsten Betriebsunterbrechungen annähernd stabil bleibt. „Wir erwarten tendenziell eine V-förmige Entwicklung des chinesischen Automarkts“, sagte Rosenfeld der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag zur Bilanzvorlage in München. Die Schaeffler-Aktie war mit einem Plus von 5,5 Prozent größter Gewinner im SDax.

Schaeffler hatte ähnlich wie andere Unternehmen infolge der Virusausbreitung in China die Werksferien zum dortigen Neujahrsfest um zehn Tage verlängert. Trotz der Betriebsunterbrechungen seien die Lieferketten nicht abgerissen, sagte Rosenfeld: „Unsere Zulieferketten sind intakt.“ Die Schaeffler-Werke in dem Land seien wieder in Betrieb und derzeit zu rund 80 Prozent ausgelastet. „In China scheint sich die Situation zu entspannen.“ Ein Anlass für diese Einschätzung sei auch die allgemeine Erwartung staatlicher Konjunkturhilfen. Die Herzogenauracher erwirtschaften rund 20 Prozent ihrer Erlöse in China.

Für den Konzern insgesamt erwartet Rosenfeld im laufenden Jahr ein annähernd stabiles Geschäft. Der Umsatz dürfte stagnieren oder maximal zwei Prozent schrumpfen. Der Gewinn werde allerdings weiter zurückgehen: Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge vor Sondereffekten) dürfte auf 6,5 Prozent bis 7,5 Prozent sinken.

Im abgelaufenen Jahr schrumpfte die operative Umsatzrendite auf 8,1 Prozent von 9,7 Prozent im Jahr davor. Damit schnitt Schaeffler etwas besser ab als erwartet. Der Vorstand hatte angesichts schwacher Automärkte einen Rückgang der Marge auf sieben bis acht Prozent in Aussicht gestellt. Der Überschuss brach um mehr als die Hälfte auf 428 Millionen Euro ein. Der Einschnitt bei der Dividende soll weniger tief ausfallen: Der Vorstand plant für 2019 eine Ausschüttung von 45 Cent je Vorzugsaktie, nachdem es im Jahr davor 55 Cent waren.

Der Konzernumsatz blieb im vergangenen Jahr mit 14,4 Milliarden Euro annähernd stabil und lag damit im Rahmen der eigenen Prognose. Schaeffler hatte angesichts schwacher Geschäfte mit der Autobranche 2019 weltweit rund 5000 Stellen abgebaut, davon 1000 in Deutschland. Dazu zählt der Konzern auch den Verkauf mehrerer Standorte. Im November hatte der Zulieferer den Abbau weiterer 1300 Stellen in Deutschland angekündigt. „"Wir verfolgen bewusst eine Politik der kleinen Schritte“, sagte Rosenfeld. Derzeit beschäftigt der Konzern weltweit 87.500 Mitarbeiter.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%