Düsseldorf Der Stahlhändler Klöckner & Co schreibt nach dem Krisenjahr 2015 wieder schwarze Zahlen. Dank höherer Stahlpreise habe der Konzern im zweiten Quartal einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 72 Millionen Euro eingefahren, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Im Vorjahreszeitraum hatte KlöCo noch einen Verlust von 17 Millionen Euro verbucht. Von Reuters befragte Analysten hatten jetzt mit knapp 70 Millionen Euro gerechnet.
Für das dritte Quartal stellte Vorstandschef Gisbert Rühl einen über dem Vorjahr liegenden operativen Gewinn von 65 bis 75 Millionen Euro in Aussicht. Auch im Gesamtjahr wolle KlöCo den operativen Gewinn deutlich steigern und einen Nettogewinn erzielen, bekräftigte der Manager.
In dem jüngsten Anstieg der Stahlpreise sieht das Unternehmen allerdings noch keinen gesicherten Trend. „Nach der Erholung im zweiten Quartal ist bei den immer noch bestehenden Überkapazitäten ein erneuter Preisrückgang nicht auszuschließen, was sich negativ auf unsere Ergebnisentwicklung auswirken würde“, hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Halbjahresbericht.
Der Stahlbranche machen seit Jahren neben den Überkapazitäten Billigimporte aus China zu schaffen. Auch die Entwicklung der Nachfrage in den beiden Hauptmärkten Europa und USA klaffe auseinander. KlöCo rechnet in Europa für 2016 mit einer um drei Prozent anziehenden Stahl-Nachfrage, während sie in den USA wohl um drei Prozent sinken werde.