Kobe Steel Kontrollmängel und Profitgier beim Stahlkonzern

Mehr als fünf Jahre und 13 betroffene Standorte: Ein Skandal um gefälscht Produktdaten erschüttert Kobe Steel seit Wochen. Nun hat der japanischen Stahlkonzern Ursachen für den Skandal ausgemacht.

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Der japanische Stahlkonzern hat angekündigt, die Qualitätstests zu automatisieren, um Manipulationen künftig zu vermeiden. Quelle: Reuters

Tokio Der japanische Stahlkonzern Kobe Steel hat eine mangelnde Qualitätskontrolle und Profitgier als Ursache für den Skandal um gefälschte Produktdaten ausgemacht. Dies erklärte das Unternehmen am Freitag bei der Vorlage einer internen Untersuchung. Die Produktdatenfälschung habe es an 13 Standorten kontinuierlich über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren gegeben. Andere Fälschungen seien sogar über mehr als zehn Jahre vorgekommen, der genaue Beginn des Betrugs sei unklar. Zahlreiche Mitarbeiter seien daran beteiligt gewesen.

Kobe Steel kündigte an, die Qualitätstests zu automatisieren, um Manipulationen künftig zu vermeiden. Konzernchef Hiroya Kawasaki bekräftigte, er werde erst nach Abschluss der externen Untersuchungen über persönliche Konsequenzen nachdenken.

Der drittgrößte japanische Stahlkonzern steht für einen der größten Skandale in der japanischen Wirtschaftsgeschichte. Der Konzern hat zugegeben, dass er über Jahre falsche Angaben zu Festigkeit und Haltbarkeit von Aluminium-, Kupfer- und Stahlprodukten gemacht habe. Diese werden weltweit in Autos, Zügen, Flugzeugen und anderen Erzeugnissen eingesetzt. Konkrete Sicherheitsprobleme sind bislang nicht bekannt

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