Berlin Die deutsche Industrie sitzt auf dem höchsten Auftragsbestand seit Jahren. Die Reichweite lag im Februar bei 5,6 Monaten, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.
Selbst wenn von heute auf morgen kein Neugeschäft mehr zustände käme, könnten die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes durchschnittlich ein knappes halbes Jahr weiter produzieren.
Eine so große Reichweite gab es noch nie seit Beginn der Statistik 2015. Verglichen mit dem Vormonat stieg der Auftragsbestand um 1,0 Prozent, wozu vor allem die höhere Nachfrage aus dem Ausland beitrug.
Einer Umfrage des Instituts IHS Markit unter 400 deutschen Industriebetrieben zufolge fiel der Auftragszuwachs im März schwächer aus. Ein Grund dafür seien Kapazitätsengpässe. Die Lieferzeiten erreichten deshalb einen Rekordwert.
Die deutsche Wirtschaft profitiert derzeit von der guten Weltkonjunktur. Allerdings sind die Risiken zuletzt gestiegen – etwa die Gefahr eines Handelskrieges befeuert durch die Zoll-Politik von US-Präsident Donald Trump. Die hohe Auftragsreichweite ist daher auch ein Puffer gegen schlechtere Zeiten.
Besonders gut gefüllt sind die Auftragsbücher bei den Herstellern von Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen: Hier reicht der Auftragsbestand 7,7 Monate. Bei den Produzenten von Konsumgüter liegt die Reichweite dagegen nur bei 2,1 Monaten.