Konsumgüterbranche Henkel will sich von weiteren Marken trennen

Henkel hat für Marken und Geschäfte mit einem Umsatzvolumen von etwa 100 Millionen Euro 2020 bereits einen Verkauf vereinbart. Quelle: Reuters

Henkel will den Markendschungel weiter lichten und sich etwa auf Persil, Schwarzkopf oder Loctite konzentrieren. Parallel dazu würden neue Marken wie etwa Love Nature eingeführt.

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Der Konsumgüterkonzern will sich von weiteren Marken trennen. „Wir müssen uns auf starke, erfolgreiche Marke wie Persil, Schwarzkopf oder Loctite konzentrieren“, sagte Henkel-Chef Carsten Knobel der „Welt am Sonntag“. Parallel dazu würden neue Marken wie etwa Love Nature eingeführt. Daher habe Henkel für Marken und Geschäfte mit einem Umsatzvolumen von etwa 100 Millionen Euro 2020 bereits einen Verkauf vereinbart oder sie abgewickelt. „Wir wollen bis Ende 2021 Marken in der Größenordnung von insgesamt 500 Millionen Euro Umsatzvolumen veräußern“, betonte Knobel.

Zudem bekräftigte der Henkel-Chef die Prognose 2020, die einen organischen Umsatzrückgang von ein bis zwei Prozent sowie eine Umsatzrendite von rund 13 Prozent vorsieht. Unzufrieden zeigte sich Knobel mit der Entwicklung des Wasch- und Reinigungsmittelgeschäfts in den USA, wo Henkel Marktanteile verloren hat. Zentrales Thema sei es, in diesem Jahr die Trendwende einzuleiten.

Henkel habe die Auswirkungen der Pandemie bisher „ziemlich gut“ gemeistert, was sich in einem starken organischen Wachstum im dritten Quartal zeigt, sagte Vorstandsvorsitzender Carsten Knobel der Zeitung. Auf die Frage, ob Henkel dem Rivalen Procter & Gamble Co. folgen wird, der am 20. Januar seine Prognose angehoben hatte, sagte Knobel, P&G sei ein reiner Konsumgüterhersteller, während Henkel positive Auswirkungen der Pandemie in Bereichen wie Reinigungs- und Reinigungsmitteln, aber auch negative in seinen Industriegeschäften zu spüren bekomme.

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Während Henkels Haarpflegeprodukte für professionelle Salons in den vergangenen Jahren gute Fortschritte gemacht haben und Henkel dort den Abstand zu größeren Konkurrenten verringern konnte, ist der Düsseldorfer Konzern immer noch unzufrieden mit dem Geschäft mit Reinigungs- und Reinigungsmitteln in den USA, wo er im vergangenen Jahr weiterhin Marktanteile verlor. Die Umkehrung dieses Trends werde 2021 ein zentraler Punkt sein, sagte der Knobel der „Welt am Sonntag“ .

Die Umstellung der Autoindustrie auf Elektrofahrzeuge gilt für Henkel hingegen als Chance. Zur Zeit verdient das Unternehmen als Automobilzulieferer bis zu 100 Euro pro Fahrzeug mit seinen Produkten für die Automobilhersteller. Klebstoffe für leichte Materialien, Wärmeableitungs- und Sensorschutzlösungen könnten dies in Zukunft auf 250 Euro pro batterieelektrischem Auto erhöhen, so Knobels Wunschprognose für Henkel.

Mehr zum Thema: Henkel-Chef Carsten Knobel erzählt im WiWo-Podcast, wie sich sein erstes Jahr als CEO im Rückblick anfühlt, was er über die Zukunft denkt - und wie er auf Kritiker reagiert, die ihm Mutlosigkeit vorwerfen.

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