Konzern erhöht Dividende Siemens trotzt der Konjunktur

Die Zentrale der Siemens AG in München. Quelle: dpa

Siemens trotzt dem Gegenwind von der schwächelnden Konjunktur, gibt sich vor dem großen Konzernumbau aber für das neue Geschäftsjahr zurückhaltend.

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Mit einem Endspurt hat der Münchner Technologiekonzern seine Ziele für 2018/19 (per Ende September) doch noch erreicht. Das operative Ergebnis aus dem industriellen Geschäft stieg vor allem dank der Medizintechnik-Tochter Healthineers leicht auf neun (2017/18: 8,9) Milliarden Euro, wie Siemens vor der Bilanzvorlage am Donnerstag in München mitteilte. „Die Abschwächung der Weltwirtschaft hat sich im Lauf des Geschäftsjahres deutlich beschleunigt“, sagte Siemens-Chef Joe Kaeser. „Dennoch konnten wir mit einem fulminanten vierten Quartal die Leistungsfähigkeit von Siemens erneut unterstreichen.“

Zwischen Juli und September übertrafen Umsätze und Gewinn die Erwartungen der Analysten. Im gesamten Geschäftsjahr traf Siemens mit einer Umsatzrendite - ohne Kosten für Personalabbau - von 11,5 Prozent die eigene Vorgabe von elf bis zwölf Prozent. Im August hatte Kaeser bereits gewarnt, die obere Hälfte dieser Spanne sei kaum noch erreichbar. Der Auftragseingang kletterte um sieben Prozent auf 98 Milliarden Euro, der Umsatz legte um fünf Prozent auf 86,8 Milliarden zu. Der Nettogewinn schrumpfte trotz einer deutlich geringeren Steuerlast um acht Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Die Siemens-Aktionäre sollen dennoch eine um zehn Cent auf 3,90 Euro erhöhte Dividende bekommen.

Im neuen Geschäftsjahr steht die Abspaltung der Energiesparte im Vordergrund, die im September 2020 als Siemens Energy separat an die Börse gebracht werden soll. Die Sparte Gas & Power, der Kern des vom bisherigen Siemens-Vorstand Michael Sen geführten Unternehmens, ist mit einer Umsatzrendite von 3,8 Prozent die renditeschwächste des Konzerns. Immerhin schrieb sie im vierten Quartal wieder schwarze Zahlen. Auch 2019/20 soll die Rendite mit zwei bis fünf Prozent kaum besser ausfallen.

Die Siemens AG baut auf die renditestarken Kerngeschäfte mit der Industrieautomatisierung (Digital Industries) sowie Bau- und Infrastruktur-Lösungen (Smart Infrastructure). Auch dort rechnet Kaeser im neuen Geschäftsjahr nicht mit Rückenwind: Die operative Rendite von Digital Industries soll zwischen 17 und 18 (2018/19: 17,9) Prozent, die von Smart Infrastructure zwischen zehn und elf (9,9) Prozent liegen. Im Konzern - einschließlich Siemens Energy - soll der Umsatz erneut moderat zulegen, der Nettogewinn soll zwischen 6,30 und 7,00 (6,41) Euro je Aktie liegen.

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