Konzernumbau Jenoptik erwägt Verkauf der Rüstungssparte

Der Technologie-Konzern Jenoptik plant eine Neuaufstellung seines Geschäfts. Eine Option dabei ist auch ein Verkauf des Rüstungsgeschäfts.

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Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen seinen Umsatz laut vorläufigen Zahlen um 9,2 Prozent auf 748 Millionen Euro steigern. Quelle: dpa

Berlin Der Technologie-Konzern Jenoptik will sich stärker auf sein Geschäft rund um die Lichttechnik konzentrieren und erwägt den Verkauf seiner Rüstungssparte. Derzeit habe man zwar keine konkreten Pläne, sich vom Verteidigungssegment zu trennen, sagte Jenoptik-Chef Stefan Traeger am Dienstag in Jena. „Wir wollen das aber für die Zukunft auch nicht ausschließen.“

Die Geschäfte der Sparte würden jetzt unter einer neuen eigenständigen Marke organisiert. In diesem Bereich gehe es in erster Linie um Mechatronik und nicht um die Licht-Technik, die sogenannte Photonik, die für den Konzern im Fokus stehe. Die kleineren Photonik-Geschäfte sollte aus der Sparte herausgelöst werden.

„Verteidigung und zivile Systeme“ ist mit einem Umsatz von rund 220 Millionen Euro das kleinste der drei Segmente im Konzern. Es erwirtschaftet im Vergleich die geringsten Renditen, galt aber in der Vergangenheit als stabiler Anker. Mit der politischen Debatte um Rüstungsexporte und der von der Linkspartei geführten thüringischen Landesregierung habe der geplante Umbau nichts zu tun, sagte Traeger.

Im vergangenen Jahr konnte Jenoptik seinen Umsatz laut vorläufigen Zahlen um 9,2 Prozent auf 748 Millionen Euro steigern. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg noch stärker um fast 18 Prozent auf 78 Millionen Euro, so dass die Gewinnmarge auf 10,4 Prozent kletterte. Haupttreiber war das Segment optische Systeme, das die Halbleiter-Industrie beliefert.

Der zweite Bereich Verkehrstechnik (Blitzer) konnte den Umsatz ebenfalls steigern, die Verteidigungssparte blieb stabil. Auch aufgrund des Auftragseingangs 2017 von über 800 Millionen Euro rechnet Jenoptik für 2018 mit einem Umsatz zwischen 790 und 810 Millionen Euro und einem Ebit zwischen 83 und knapp 90 Millionen Euro.

An der Börse kamen die Zahlen dennoch nicht gut an: Die im Jenoptik-Aktie war am Vormittag in einem insgesamt schwachen Markt mit einem Minus von rund neun Prozent größter TecDax-Verlierer.

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