Der Umbau des Schweizer Pharmariesen Novartis wird gut sieben Prozent der Belegschaft den Job kosten. Im Zuge der Neuaufstellung des Hauptgeschäfts mit den patentgeschützten Medikamenten werden rund 8000 Jobs wegfallen, wie das Unternehmen am Dienstag auf Anfrage erklärte. „Diese Restrukturierung könnte sich auf 1400 Stellen in der Schweiz auswirken, von insgesamt rund 8000 Stellen, die weltweit betroffen sind.“
Der Arbeitsplatzabbau soll in den kommenden Monaten umgesetzt werden, erklärte das Unternehmen. Novartis sei sich der Auswirkungen des Schritts auf seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst und werde sie bei der beruflichen Neuorientierung unterstützen. Der Arzneimittelhersteller aus Basel beschäftigt weltweit 108.000 Menschen, in der Schweiz sind es rund 11.600.
Novartis hatte im April angekündigt, das dominierende Geschäft mit den patentgeschützten Arzneien – genannt Innovative Medicines – geografisch statt nach Therapiegebieten aufzustellen und stärker auf den bedeutenden US-Markt auszurichten. Dadurch und durch weitere Änderungen sollen die allgemeinen Vertriebskosten bis 2024 um mindestens eine Milliarden Dollar gesenkt werden.
Der Konzern erzielte vergangenes Jahr mehr als 80 Prozent des Umsatzes und mehr als 90 Prozent des operativen Gewinns mit patentgeschützten Medikamenten. Das zweite Standbein Sandoz, das Geschäft mit Nachahmermedikamenten, hat Novartis auf den Prüfstand gestellt und will bis Jahresende über dessen Zukunft entscheiden.
Bekannt war bislang lediglich, dass Novartis im Zuge des Umbaus von Innovative Medicines Tausende Stellen streichen dürfte. Die Zeitung „Tages-Anzeiger“ hatte zuvor über den konkreten Stellenabbau berichtet.
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