Von Null auf Hundert. Wie in einem Formel-1-Auto, nur eben auf dem Schiff. Das Tempo können die Fahrgäste selbst steuern. Für die Erfinder sollte es die Mega-Attraktion im Kreuzfahrt-Business werden, für deren Bau viel Fachwissen nötig ist. Da die Bewegungen durch die individuelle Steuerung nicht vorhersehbar sind, ist kein Verlass auf die Schwerkraft. Bewegt sich das Schiff um seine Achse, könnte das Fahrzeug die nächste Steigung nicht bewältigen oder zu schnell in die nächste Kurve fahren. Deshalb ist jedes Fahrgeschäft mit einem eigenen Motor und einem Antriebsrad ausgestattet. Zusätzlich sorgt eine Zahnstange dafür, dass die Antriebskraft des Elektromotors an jeder Stelle der Schiene übertragen wird – auch in engen Kurven und auf senkrechten Streckenabschnitten.
In Achterbahnen für Kreuzfahrtschiffe sieht Maurer Rides seine große Chance. Bislang ist der Fahrgeschäft-Bauer der einzige Anbieter auf dem Markt. Das Antriebskonzept ist laut Projektleiter Marco Hartwig bislang die einzige Möglichkeit, eine Achterbahn auf dem Schiff zu bauen – und niemand außer Maurer Rides darf es nutzen. Das Unternehmen hat ein Patent darauf.
Schon der Bau ist mit vielen Herausforderungen verbunden: Die Umweltbedingungen auf einem Schiff auf hoher See sind selbstredend völlig anders, die Vorbereitungen entsprechend aufwändig. Um der salzhaltigen Seeluft standzuhalten, muss das Verhalten der Fahrzeugkomponenten im Vorfeld in einem Salzsprühtest untersucht werden. Der Seegang auf hoher See führt zu Deckverformungen des Schiffes und damit zu zusätzlichen Spannungen in der Achterbahnstruktur, die bei der statischen Auslegung berücksichtigt werden müssen.


Aufgrund der Unterschiede zwischen Schiffs- und Stahlbautoleranzen ist es Hartwig zufolge notwendig, die komplette Achterbahn vorab an Land zu montieren. So kann die Montagemethodik getestet werden. Der Aufwand macht sich preislich bemerkbar: Die interaktive Achterbahn auf dem Schiff kostet „einen einstelligen Millionenbetrag“, sagt Hartwig. Genauere Angaben will der Maurer-Rides-Projektleiter nicht machen. Aber zum Vergleich: Die schnellste und höchste Achterbahn Deutschlands, die „Silver Star“ im Europapark, kostete 14 Millionen Euro.
Ursprünglich sollte die weltweit erste Achterbahn, die auf einem Schiff verbaut ist, mit einer Länge von 220 Metern ihre Premiere auf der neuen „Mardi Gras“ von Carnival Cruise Line – dem neusten und größten Schiff der Reederei – im Herbst 2020 feiern. Und auch die zweite Bahn aus der Maurer-Rides-Schmiede steht in den Startlöchern: Auf dem Festland in Güstrow hat „Global Dream“ bereits ihre 300 Meter langen Probefahrten erfolgreich bestanden und muss jetzt nur noch auf das Schiff der Reederei Dream Cruises gebaut werden. Dann könnten die Fahrten beginnen. Theoretisch. Wäre da nicht Corona.
Denn praktisch steht die Kreuzfahrtbranche mit rund 400 Reedereien seit fast einem Jahr nahezu still. Die Zukunft ist ungewiss. Global gesehen gehen die Länder unterschiedlich mit der Pandemie um. In vielen lassen die Lockdown-Regelungen zurzeit – wenn überhaupt – Kreuzfahrten nur vereinzelt zu. In Norwegen werden Kreuzfahrten bis mindestens Mai nur eingeschränkt und mit stark reduzierter Besucheranzahl angeboten. Portugiesische Häfen sind für Kreuzfahrtschiffe weiterhin gesperrt. Mit einer Ausnahme: die Insel Madeira. Ob Landgänge möglich sind, entscheiden die Gesundheitsbehörden nach der Infektionslage. Karibik-Reisen und Atlantik-Überquerungen mit Starthäfen in den USA pausieren immer noch. Zudem gilt dort bereits seit März 2020 eine Einreisesperre für Europäer.
Das Verbot für Kreuzfahrtschiffe, in den USA anzulegen, ist zwar am 31.Oktober 2020 ausgelaufen, wurde allerdings durch strikte Vorgaben ersetzt, die Reedereien erfüllen müssen. Außerdem haben die Gesundheitsbehörden eine Warnstufe für Kreuzfahrten ausgerufen. Vereinzelte Anbieter wollen deshalb auch dort frühestens im April wieder fahren. Feste Hafensperren gibt es darüber hinaus unter anderem auf den Seychellen bis Ende des Jahres und in Kanada sogar bis Ende Februar 2022. Asien-Kreuzfahrten werden teilweise eingeschränkt wieder angeboten. Von deutschen Häfen sind Abfahrten aufgrund des Beherbergungsverbots derzeit noch gar nicht möglich. In Norwegen werden Kreuzfahrten bis mindestens Mai nur eingeschränkt und mit stark reduzierter Besucheranzahl angeboten. Portugiesische Häfen sind für Kreuzfahrtschiffe weiterhin gesperrt. Mit einer Ausnahme: die Insel Madeira. Ob Landgänge möglich sind, entscheiden die Gesundheitsbehörden nach der Infektionslage.
Karibik-Reisen und Atlantik-Überquerungen mit Starthäfen in den USA pausieren immer noch. Zudem gilt dort bereits seit März 2020 eine Einreisesperre für Europäer. Das Verbot für Kreuzfahrtschiffe, in den USA anzulegen, ist zwar am 31.Oktober 2020 ausgelaufen, wurde allerdings durch strikte Vorgaben ersetzt, die Reedereien erfüllen müssen. Außerdem haben die Gesundheitsbehörden eine Warnstufe für Kreuzfahrten ausgerufen. Vereinzelte Anbieter wollen deshalb auch dort frühestens im April wieder fahren. Feste Hafensperren gibt es darüber hinaus unter anderem auf den Seychellen bis Ende des Jahres und in Kanada sogar bis Ende Februar 2022. Asien-Kreuzfahrten werden teilweise eingeschränkt wieder angeboten. Von deutschen Häfen sind Abfahrten aufgrund des Beherbergungsverbots derzeit noch gar nicht möglich.
Das Achterbahn-Premieren-Schiff „Mardi Gras“ beginnt seine erste Fahrt voraussichtlich im Mai, „Global Dream“ erst im November. Beide Starts sind bereits mehrfach verschoben worden.