
Tokio Dem angeschlagenen Industrieriesen Toshiba droht neues Ungemach. Im Zusammenhang mit dem Bilanzskandal der Japaner verlangen Pensionsfonds von dem Konzern Schadenersatz in Höhe von umgerechnet 8,2 Millionen Euro, wie die im Auftrag der Fonds handelnde Treuhandbank Mitsubishi UFJ Trust and Banking Corp am Montag mitteilte. Eine entsprechende Klage werde vorbereitet. Insidern zufolge wollen zudem zwei weitere Geldhäuser gegen Toshiba vor Gericht ziehen. Mit der Klage wollen Pensionsfonds Verluste ausgleichen, die ihnen durch den Kursverfall der Toshiba-Aktien im Zuge des Bilanzskandals entstanden sind. Dutzende Anleger fordern deshalb von Toshiba bereits insgesamt gut 260 Millionen Euro Schadenersatz.
Die neue Klagewelle erwischt Toshiba zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Zum einen hat sich das Firmenkonglomerat noch nicht von dem Bilanzskandal aus dem Jahr 2015 erholt. Zum anderen sieht es sich aus anderen Gründen gezwungen, sein Tafelsilber zu veräußern: Unter dem Druck eines milliardenschweren Fehlschlags in seiner US-Atomsparte opfert Toshiba Teile seines lukrativen Kerngeschäfts mit Halbleitern. Abschreibungen auf das AKW-Geschäft in den USA belaufen sich Medien zufolge auf sechs Milliarden Dollar und drohen Toshiba in finanzielle Turbulenzen zu stürzen.