Frankfurt Dem Salz- und Düngemittel-Hersteller K+S droht einem Magazinbericht zufolge nun auch in Hessen der Entzug zur Entsorgung von Salzlauge. Das Kasseler Verwaltungsgericht sehe sich in einem laufenden Verfahren zu Ermittlungen „von Amts wegen“ veranlasst, um eine Genehmigung zur Salzentsorgung in Hessen zu überprüfen, berichtete das Magazin „Wirtschaftswoche“ am Mittwoch auf seiner Internetseite. Grund sei die Anklage der Staatsanwaltschaft Meiningen gegen K+S-Chef Norbert Steiner und den Aufsichtsratsvorsitzenden Ralf Bethke. Ihnen und weiteren K+S-Mitarbeitern wird vorgeworfen, ohne wirksame Genehmigung von 1999 bis 2007 insgesamt 9,5 Millionen Kubikmeter Salzlauge und andere Abfallstoffe in unterirdische Gesteinsschichten der Gerstunger Mulde versenkt zu haben.
Sollten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zutreffen, könnte dies für das Genehmigungsverfahren in Hessen relevant sein, hieß es in dem Bericht. „Vor dem Hintergrund einer potenziellen Trinkwassergefährdung“ sei eine schnelle Entscheidung angebracht.
K+S lehnte eine Stellungnahme ab. Beim Kasseler Verwaltungsgericht war am Mittwoch niemand mehr zu erreichen.