K+S Produktionsausfälle lassen Gewinn schmelzen

Produktionsausfälle, milde Temperaturen und niedrige Kalipreise haben K+S im ersten Halbjahr 2016 belastet. Vor allem wegen Produktionseinschränkungen im Kali-Werk Werra konnte weniger abgesetzt werden.

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K+S Quelle: dpa

Trübe Aussichten beim Salz- und Düngemittel-Hersteller K+S : Das Kasseler Unternehmen rechnet nach einem Ergebniseinbruch im ersten Halbjahr auch für das Gesamtjahr nicht mit einer Besserung. Neben dem schwierigen Marktumfeld im Kaligeschäft und einem niedrigeren Absatz von Auftausalz hätten auch die Produktionseinschränkungen im Werk Werra das Geschäft stark belastet, sagte Vorstandschef Norbert Steiner am Donnerstag.

Für 2016 erwartet er einen Umsatz von 3,5 bis 3,7 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn (Ebit I) von 200 bis 300 Millionen Euro. Im Vorjahr standen noch 4,2 Milliarden Euro Umsatz zu Buche und ein Ergebnis von 782 Millionen. Auch die Aktionäre müssen sich auf magere Zeiten einstellen und mit einem deutlichen Rückgang der Dividende rechnen, wie es im Halbjahresbericht heißt. Der K+S-Kurs sank um 5,9 Prozent.

Finanzvorstand Burkhard Lohr zeigte sich gleichwohl zuversichtlich. "Es gibt sicherlich gute Gründe, von einer Erholung der Preisentwicklung im Kalimarkt auszugehen." Die Bodenbildung bei den Preisen dürfte erreicht worden sein. Auch der kanadische Rivale Potash, der K+S im vergangenen Jahr übernehmen wollte, sieht den Tiefpunkt erreicht und erste Anzeichen einer Erholung. Eine Einschätzung, die auch der Düngemittel-Hersteller Mosaic teilt. Das Schlimmste sei vorbei, hatte der US-Rivale kürzlich erklärt.

K+S machen die anhaltende Schwäche der Preise für Kali, einem wichtigen Bestandteil von Düngemitteln, sowie Produktionsausfälle in seinem größten Werk Werra an der hessisch-thüringischen Landesgrenze zu schaffen zu schaffen. Im ersten Halbjahr brach der operative Gewinn um 53 Prozent auf 233 Millionen Euro ein. Der Umsatz schrumpfte um ein Fünftel auf 1,8 Milliarden Euro.

Die Nordhessen hatten zuletzt nur eine eingeschränkte Erlaubnis zur Versenkung von salzhaltigen Abwässern erhalten, die bei der Kaliproduktion anfallen. Im ersten Halbjahr musste der Konzern deshalb an 49 Tagen die Produktion einstellen. K+S hatte eigentlich im Sommer eine abschließende Entscheidung über seinen Antrag zur Fortsetzung der Versenkung bis 2021 erwartet. Die Prüfung des Regierungspräsidiums Kassel dauert aber weiter an.

Auch bei seinem milliardenschweren neuen Minen-Projekt "Legacy" in Kanada kommt K+S nicht wie geplant voran. Im Juli hatte sich ein 28 Meter hoher Prozessbehälter für die Kaliproduktion während eines Routine-Tests aus seiner Verankerung gelöst und war zu Boden gestürzt. Erheblicher Sachschaden entstand. Zwar soll die Anlage wie geplant Ende August den Betrieb aufnehmen.

Mit der Produktion der ersten Tonne Kali sei nun aber erst im zweiten Quartal 2017 und nicht schon Ende 2016 zu rechnen. Gleichwohl erwartet der Konzern, die angestrebte Produktionskapazität von zwei Millionen Tonnen Ende 2017 erreichen zu können. Die Kali-Mine, in die K+S 4,1 Milliarden kanadische Dollar (knapp 2,9 Milliarden Euro) investiert, ist die erste des Unternehmens außerhalb Deutschlands.

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