K+S Produktionsprobleme lassen Gewinn einbrechen

K+S hat im abgelaufenen Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Der Düngemittelhersteller kämpft vor allem in seinem wichtigsten Kali-Werk mit Problemen. Trotzdem sieht der Konzern positive Trends.

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Der Konzern kämpft in seinem wichtigsten Kali-Werk mit Produktionseinschränkungen, da dem Unternehmen nicht genug Entsorgungsmöglichkeiten für Abwässer zur Verfügung stehen. Quelle: dpa

Frankfurt Einschränkungen bei der Produktion und niedrigere Preise haben K+S den Jahresstart versalzen. Der operative Gewinn (Ebit I) brach im ersten Quartal um 37 Prozent auf 137 Millionen Euro ein, wie der Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem etwas geringeren Rückgang gerechnet.

K+S kämpft in seinem wichtigsten Kali-Werk Werra mit Produktionseinschränkungen, da dem Unternehmen nicht genug Entsorgungsmöglichkeiten für Abwässer zur Verfügung stehen. Am hessischen Standort Hattorf musste deshalb die Produktion für 25 Tage unterbrochen werden. Belastend wirkten sich auch Preisrückgänge bei kalihaltigen Pflanzennährstoffen und im nordamerikanischen Auftausalzgeschäft aus sowie eine Einmalzahlung an die Mitarbeiter nach der Gehaltsrunde 2017.

„Trotz dieser Zahlen sehen wir positive Trends“, sagte Finanzchef Burkhard Lohr. Es gebe eine starke Nachfrage nach Düngemittelspezialitäten sowohl in Europa als auch in Asien. K+S profitiere zudem von einem starken Geschäft mit Salzen für die Lebensmittelindustrie sowie für gewerbliche und industrielle Anwendungen. Das verhalf dem Konzern im ersten Jahresviertel zu einem Umsatzplus von rund drei Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. „Wir sehen, dass die Kalipreise sich erholen und wir gehen davon aus, dass das über das Jahr auch Bestand haben wird“, sagte Lohr, der am 12. Mai die Nachfolge von Vorstandschef Norbert Steiner antritt.

Für das Gesamtjahr zeigte sich Lohr zuversichtlich und erwartet unverändert einen „spürbaren“ Umsatz- und Ergebnisanstieg. Falls die Werra über längere Zeit wenig Wasser führe, könne es aber wegen weiterer Einschränkungen bei der Produktion zu „erheblichen Abweichungen“ kommen, bekräftigte er. Für K+S ist die Einleitung in den Fluss der Hauptentsorgungsweg für salzhaltige Abwässer, da der Konzern zuletzt nur eine geringere Versenkmenge in den Untergrund genehmigt bekam als beantragt. Bei der Einleitung in die Werra ist K+S stark von deren Pegelstand abhängig. Eine deutliche Entspannung soll eine neue Aufbereitungsanlage bringen, die 2018 in Betrieb gehen und zu einer Reduzierung des Salzabwasseraufkommens führen soll.

Große Hoffnungen setzt K+S auf seine neue Kalimine „Bethune“ in Kanada, die bislang unter dem Projektnamen „Legacy“ bekannt war und Anfang Mai eröffnet wurde. „Mit unserem neuen Standort machen wir einen sehr großen Schritt nach vorne bei der Internationalisierung des Geschäftsbereichs Kali- und Magnesiumprodukte“, sagte der scheidende Vorstandschef Steiner, der Ende der Woche in den Ruhestand geht. Die Produktion der ersten Tonne Kali soll Ende Juni 2017 erfolgen, ab Ende 2017 soll dann die angestrebte Produktionskapazität von zwei Millionen Tonnen erreicht werden. Für K+S ist es die größte Investition in der Firmengeschichte.

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